Aktuelles
Erschienen in der Frankenpost am 06.11.2009 
 

 

PRO & CONTRA ZUR KLAGE
 
Die Stadt muss Zeichen setzen

Immer wieder hat sich die Stadt Hof schützend vor ihre Einzelhändler gestellt. Der neue lange Donnerstag, das zur Chefsache erklärte Stadtmarketing und sämtliche architektonischen Aufwertungs-Konzepte sind Mosaiksteine, um die Innenstadt als Einkaufs-Oase zu erhalten. Festgeklopft ist dieses Ziel in einem Einzelhandelskonzept, das den Schwerpunkt ganz klar auf die Vielfalt im Zentrum legt - und jede gegenläufige Entwicklung rigoros bekämpft. Aus diesem Grund hat der Stadtrat erst kürzlich einen Investor weggeschickt, der in Hof Fabrikverkäufe organisieren wollte. Der Schutz der innerstädtischen Läden hat Vorrang. Nun soll wenige Kilometer vor der Haustür ein ähnliches Angebot von bisher ungeahnten Ausmaßen entstehen - und der Stadt sind die Hände gebunden. Ob ein Gerichtsbeschluss tatsächlich geeignet ist, wirtschaftliche Entwicklungen aufzuhalten, bleibt abzuwarten. Aber die Klage ist für die Stadt der einzige Weg, um hier ein Zeichen zu setzen. Rainer Schmidt

Außenwirkung nicht bedacht

Selbstverständlich sind Stadträte dazu gewählt, die Interessen ihrer Stadt zu vertreten. Natürlich gehört dazu auch das Recht, zur Not vor Gericht zu ziehen, um Schaden von der Kommune abzuwenden. Die Klage gegen die FOC-Erweiterung in Selb jedoch könnte sich als unüberlegter Schnellschuss entpuppen. Denn bei allem Handlungseifer haben die Räte mit dem Oberbürgermeister an der Spitze die Außenwirkung eines derart rigorosen Vorgehens nicht bedacht: Allenthalben heißt es jetzt, dass Hof gegen Selb klagt, um unliebsame Konkurrenz aus dem Rennen zu werfen. Das mag sich juristisch konkret begründen lassen - aber es ist Gift für das viel beschworene Miteinander in Hochfranken.

Nun nimmt die Stadt Hof das Geld der Steuerzahler in die Hand, um juristische Schritte einzuleiten. Besser wäre es, das Budget für das Stadtmarketing aufzustocken. Dann ließen sich endlich Ideen umsetzen, um Hof attraktiver zu machen - mit einem professionellen City-Management. Jan Fischer

 

zurück zur Übersicht