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Erschienen in der Frankenpost am 05.11.2009 

Endlich eine Ampel: Die Fußgänger auf der Verkehrsinsel freuen sich sicher über die neue Regelung. Foto: Sammer

Startschuss mit Rotlicht

 
Hof - Mittwoch, 9.01 Uhr. Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner drückt den entscheidenden Knopf. Jetzt heißt es warten, bis die komplizierte Computertechnik, die die Ampelanlage steuert, anläuft. Schließlich - in der eisigen Morgenluft sind es gefühlte Minuten, die verstreichen - springt die Leuchte an. Und kurz darauf muss der erste Wagen an der Kreuzung Marienstraße/Kreuzsteinstraße vor dem Rotlicht halten.

Diese neue Ampel ist gemeinsam mit der Busspur in der Marienstraße wohl das augenscheinlichste Zeichen des neuen städtischen Verkehrskonzepts. Denn nur die Freigabe der bisherigen Einbahnstraße für den Linienverkehr ermöglicht gleichzeitig eine busfreie und doch gut erreichbare Altstadt.

Die ersten Testfahrten sind mittlerweile abgeschlossen, bis zum Fahrplanwechsel am 30. November sollen noch einige folgen. Die Probe-Strecke führt vom Oberen Torplatz zum Sonnenplatz und zurück, jenen beiden "Eingängen zur Altstadt", an denen laut Hof-Bus-Geschäftsführer Walter Oelschlegel bald die Busse halten.

Kein "Knopf"

Und ohne die genannte Ampel - die fünfte zwischen Konrad-Adenauer-Platz und Q-Bogen - geht hier wohl nichts. Schließlich müssen die Linksabbieger, die von der Kreuzsteinstraße in Richtung Lessingstraße fahren wollen, vor den entgegenkommenden Linienbussen gewarnt werden. Rechtsabbieger dürfen weiter ohne Ampel-Schaltung fahren - ein dreieckiges Warnschild, ein weißer Papp-Polizist und nicht zuletzt der neue Zebrastreifen von der Verkehrsinsel zur Imbissbude mahnen gemeinsam zur Vorsicht. Denn Ampel hin, Probephase her, die Stadtbusse haben in Hof nun einmal Vorfahrt.

Deshalb dürfen auch nur diese Busse durch die Marienstraße fahren - Touristen-Transporten von außerhalb fehlt die nötige Ausstattung, um die Ampel zu steuern. Bei dieser Technik handle es sich übrigens nicht um den berühmten Knopf, den die Hofer nach wie vor neben dem Lenkrad eines Stadtbusses vermuten, betonen die Hof-Bus-Experten. Vielmehr liege der Busbeschleunigung eine Computeranlage zugrunde, die Fahrplan und Verspätung vergleicht und notfalls die Ampeln umschaltet.

Den einzigen Ampelknopf hat gestern also OB Dr. Harald Fichtner gedrückt, am frühen Morgen. Und kurz darauf hatten die Busse freie Fahrt . . .

Von Rainer Schmidt

 

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