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Erschienen in der Frankenpost am 04.11.2009 

Wolfgang Kreil

Kreil warnt Kläger vor "dynamischen Prozessen"

 
Selb - Der Selber Oberbürgermeister Wolfgang Kreil hält mit Kritik vor allem an den politischen Spitzen der Städte Hof und Marktredwitz, die wie auch Weiden den Ausbau des Factory-Outlet-Centers kippen wollen, nicht hinterm Berg: "Wenn mich die Gerichtsklagen völlig überraschen würden, dann würde das bedeuten, dass ich die Menschen, die dahinter stehen, nicht kenne." Es sei nicht ansatzweise das Gespräch mit ihm gesucht worden.

"Es ist ja nicht so, dass das Wirtschaftsministerium den Genehmigungsbescheid für die FOC-Erweiterung sozusagen im Alleingang erlassen hat. Nein, dahinter steht das gesamte bayerische Kabinett. Der Ministerrat hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema befasst, und wir haben die volle und offizielle Rückendeckung des Ministerpräsidenten Horst Seehofer." Es sei der politische Wille der Staatsregierung klar erkennbar, "dass sich in Selb was tut und wir die sich bietenden Chancen wahrnehmen können. Sollte der Freistaat uns diese Chancen nicht geben, dann müssten wir uns vergewaltigt fühlen."

Kreil sagte weiter, er habe die Verlagerung des Landesumweltamts nach Hof immer unterstützt - "nicht nur ideell, da steckte weit mehr dahinter. Wir unterstützen auch die Fluglinie von Hof nach Frankfurt, das Städtebundtheater und die Hofer Symphoniker."

Der Oberbürgermeister warnte: "Die da klagen, sollten sich gut überlegen, ob sie das Richtige tun. Es gibt gruppendynamische Prozesse im Stadtrat und in den Ausschüssen, die mehr vom Instinkt getrieben sind als von der Vernunft geleitet." So lange es niemanden gebe, der Hochfranken auf einer vernünftigen Basis zusammenbringen könne, "ist all das, was in den schönen Hochglanz-Prospekten steht, das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt ist".

Der Hofer Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner kontert auf Kreils Bemerkungen zur Selber Unterstützung für Fluglinie, Symphoniker und Theater: "Als es darum gegangen ist, wo die neue gemeinsame Sparkasse Hochfranken ihren Sitz haben soll, habe ich die Entscheidung pro Selb in vollem Umfang mitgetragen. Solidarität ist keine Einbahnstraße."

Was die Finanzierung der Fluglinie von Hof nach Frankfurt betrifft, nennt Fichtner zwei Zahlen. Er sagt, ohne weiteren Kommentar: "Die Stadt und der Landkreis Hof geben jedes Jahr zur Linie 319 000 Euro dazu. Für den gesamten Landkreis Wunsiedel sind es 48 000 Euro." Thomas Hanel

 

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