Hof -
Von 2011 an wird sich die Abwassergebühr anders als bisher
zusammensetzen. Bisher hat die Stadt zur Berechnung allein den
Frischwasser-Verbrauch herangezogen. Künftig aber kommt noch die
Menge an Niederschlagswasser hinzu, das in die Mischwasserkanäle
fließt. Davon versprechen sich die Verantwortlichen "eine größere
Gerechtigkeit", wie Kämmereileiter Peter Fischer sagt.
Die Auswirkungen der neuen Regelung erläutert
er anhand eines Beispiels: Ein Supermarkt hat in der Regel einen
geringen Frischwasser-Bezug. Demnach zahlten die Marktbetreiber
bislang eine geringe Abwassergebühr - weil sich der Satz ja allein
nach dem Wasserverbrauch richtet. Die großen Flächen für Parkplätze
und Dächer am Supermarkt sind dabei jedoch nicht berücksichtigt.
"Und das, obwohl durch das Niederschlagswasser genauso ein Aufwand
für uns entsteht", sagt Fischer.
Deshalb also die Änderung: Für den Supermarkt
gilt zwar künftig kein anderer Gebührensatz, aber letztlich wird
eine höhere Gebühr fällig. Jürgen Ultsch vom Fachbereich Bauen und
Betrieb sagt's in einfachen Worten: "Die Höhe ändert sich nicht,
aber der Kuchen wird anders aufgeteilt."
Um das Verfahren tatsächlich gerechter zu
machen, laufen bereits die Vorbereitungen im Rathaus. Denn: Im
kommenden Jahr gilt es, den "Versiegelungsgrad" der Flächen in Hof
festzustellen. Daraus ergibt sich, für welche Grundstücke in Zukunft
höhere oder niedrigere Gebühren zu zahlen sind.
Generell gilt, dass der Anteil des
Schmutzwassers am Abwasser zunimmt. Auch dies eine Folge des
geringeren Wasserverbrauchs und des erhöhten Sparwillens der Bürger.
Weil immer mehr Schmutzwasser und immer weniger verbrauchtes Wasser
in die Kanäle fließt, sind eigene Investitionen notwendig.
Das Millionenprojekt zwischen Osseck und
Krötenhof ist ein Paradebeispiel dafür: Denn Regenüberlaufbecken,
wie sie dort entstehen, sollen die gewaltigen Mengen an
Schmutzwasser auffangen. Danach können diese Wassermassen
kontrolliert in den Hauptsammler fließen. J. F. |