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Erschienen in der Frankenpost am 19.10.2009 

In der Hofer Kläranlage fließt das Abwasser aus Hof und benachbarten Gemeinden zusammen, die im Abwasserverband Saale zusammengeschlossen sind. Foto: Sammer

Niederschlagswasser fließt in Entgelt ein

 
Hof - Von 2011 an wird sich die Abwassergebühr anders als bisher zusammensetzen. Bisher hat die Stadt zur Berechnung allein den Frischwasser-Verbrauch herangezogen. Künftig aber kommt noch die Menge an Niederschlagswasser hinzu, das in die Mischwasserkanäle fließt. Davon versprechen sich die Verantwortlichen "eine größere Gerechtigkeit", wie Kämmereileiter Peter Fischer sagt.

Die Auswirkungen der neuen Regelung erläutert er anhand eines Beispiels: Ein Supermarkt hat in der Regel einen geringen Frischwasser-Bezug. Demnach zahlten die Marktbetreiber bislang eine geringe Abwassergebühr - weil sich der Satz ja allein nach dem Wasserverbrauch richtet. Die großen Flächen für Parkplätze und Dächer am Supermarkt sind dabei jedoch nicht berücksichtigt. "Und das, obwohl durch das Niederschlagswasser genauso ein Aufwand für uns entsteht", sagt Fischer.

Deshalb also die Änderung: Für den Supermarkt gilt zwar künftig kein anderer Gebührensatz, aber letztlich wird eine höhere Gebühr fällig. Jürgen Ultsch vom Fachbereich Bauen und Betrieb sagt's in einfachen Worten: "Die Höhe ändert sich nicht, aber der Kuchen wird anders aufgeteilt."

Um das Verfahren tatsächlich gerechter zu machen, laufen bereits die Vorbereitungen im Rathaus. Denn: Im kommenden Jahr gilt es, den "Versiegelungsgrad" der Flächen in Hof festzustellen. Daraus ergibt sich, für welche Grundstücke in Zukunft höhere oder niedrigere Gebühren zu zahlen sind.

Generell gilt, dass der Anteil des Schmutzwassers am Abwasser zunimmt. Auch dies eine Folge des geringeren Wasserverbrauchs und des erhöhten Sparwillens der Bürger. Weil immer mehr Schmutzwasser und immer weniger verbrauchtes Wasser in die Kanäle fließt, sind eigene Investitionen notwendig.

Das Millionenprojekt zwischen Osseck und Krötenhof ist ein Paradebeispiel dafür: Denn Regenüberlaufbecken, wie sie dort entstehen, sollen die gewaltigen Mengen an Schmutzwasser auffangen. Danach können diese Wassermassen kontrolliert in den Hauptsammler fließen. J. F.

 

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