Hof -
Als Christine Haderthauer kürzlich mehr Tempo in Sachen
Kinderbetreuung gefordert hat, hatte die Stadt Hof die
Familienministerin längst überholt. Bis zum Jahr 2012 sollen für 31
Prozent aller Unter-Dreijährigen Krippenplätze bereit stehen - und
Hof erfülle der Ministerin diesen Wunsch schon heute, freut sich
Bürgermeister Eberhard Siller. Und damit soll noch lange nicht
Schluss sein: "Wenn wir erkennen, dass der Bedarf steigt, ist auch
die Schaffung weiterer Plätze für Kleinstkinder - in Krippen oder in
Krippengruppen - denkbar."
Die ungewöhnlich hohe Quote liegt an den
Trägern der Einrichtungen: Während die Stadt Hof selbst keinerlei
kommunale Angebote zur Kinderbetreuung unterhält, stocken zum
Beispiel das Jugendhilfehaus St. Elisabeth, der Kindergarten der
Auferstehungskirche oder auch die Krippe "Der gute Hirte" noch
einmal kräftig auf. Die Hofer Träger hätten den sinkenden Bedarf an
Kindergartenplätzen rechtzeitig kommen sehen und ihr Angebot
entsprechend verändert, erklärt Eberhard Siller.
Richtig reagiert
Doch einer weiteren Umwandlung von
Kindergartenplätzen in Krippen- oder Hortplätze wolle die Stadt
nicht zustimmen - irgendwann sei einfach die Grenze erreicht, sagt
der Bürgermeister. Denn noch komme man in Hof auf eine Deckung von
rund hundert Prozent. Das heißt, für jedes Kind im richtigen Alter
gibt es auch den richtigen Platz in einem Kindergarten.
Für den dritten Betreuungsbereich nach Krippe
und Kindergarten fällt eine derartige Rechnung ungleich schwerer:
Mittlerweile gibt so viele unterschiedliche Angebote für die
Betreuung von Schulkindern, dass es nicht immer leicht ist, den
Überblick zu behalten. Gebundene und offene Ganztagesschulen, Horte,
Schülerbetreuung im Kindergarten - je nach Altersgruppe gibt es
Angebote für 30 bis 40 Prozent der Hofer Schulkinder. "Wenn die
Betreuung an Schulen weiter zunimmt, wird das traditionelle
Hortangebot zurückgehen", schätzt Siller. -rai |