Von Jan Fischer
Hof -
Stichtag 30. November: Der Fahrplanwechsel für die Hofer Stadtbusse
rückt näher. Diesmal verändern sich nicht nur einzelne Takte und
Zeiten, sondern es kommt zu einem fast schon historischen
Einschnitt: Die busfreie Altstadt wird Wirklichkeit. Die Stadt setzt
damit eine lang gehegte Forderung vieler Bürger um und beendet eine
Dauerdiskussion in der Kommunalpolitik. Die Bushaltestellen in der
Fußgängerzone fallen also weg - die Auswirkungen auf den
innerstädtischen Busverkehr sind gravierend.
In der oberen Marienstraße müssen sich die
Autofahrer an eine neue Verkehrsführung gewöhnen. Zwischen dem
Konrad-Adenauer-Platz und der Einmündung zur Kreuzsteinstraße gibt
es künftig eine Busspur. Diese verläuft entgegen der dortigen
Einbahnstraße. Für die anderen Verkehrsteilnehmer bleiben noch zwei
Spuren übrig - eine führt geradeaus und rechts, die andere nach
halblinks und links.
Die Busspur ist eine wesentliche Forderung aus
dem Konzept für die Neuordnung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs
(ÖPNV) in Hof. Denn da die Durchfahrung der Altstadt für Busse nicht
mehr vorgesehen ist, muss trotzdem gewährleistet sein, dass die
Busfahrten im Zentrum nicht unnötig lange dauern. Nach Abwägung
aller möglichen Lösungen kamen die Gutachter, Verwaltungsmitarbeiter
und Stadträte zu dem Schluss, dass es keine Alternativen zur Busspur
gibt.
Eine Folge: Die Kreuzsteinstraße erhält an der
Einmündung eine Ampel. Die Lichtzeichenanlage ist deshalb nötig,
weil der Bus ja in Zukunft an dieser Einmündung vorbeifährt. Ohne
Ampel wäre die Gefahr von Unfällen groß.
Sobald Markierungen aufgebracht, Schilder
aufgestellt und Ampeltechnik geschaltet sind, beginnt der
Probebetrieb der Stadtbusse. Das wird nach Auskunft von
Hof-Bus-Geschäftsführer Walter Oelschlegel voraussichtlich Ende
Oktober der Fall sein. "Wir fahren mit einer Linie zum Test bereits
auf der Busspur." Damit trete für diese eine Linie der neue Fahrplan
vorzeitig in Kraft.
Die Testphase soll dazu beitragen, die Folgen
der Busspur auszuloten und die Bürger daran zu gewöhnen. Oelschlegel
hofft, dass die Autofahrer nicht aus alter Gewohnheit auf dieser
Straßenseite - zum Beispiel vor der Tanzschule - parken oder auch
nur kurz anhalten. Denn hier gilt wegen der Busspur absolutes
Halteverbot.
Zusätzlich fahren die Busse bereits die neuen
Haltestellen an, die in der Innenstadt eingerichtet werden. Künftig
kommt zur Haltestelle in der Poststraße in Richtung Oberes Tor noch
eine weitere in entgegengesetzter Richtung, sie ist direkt gegenüber
vor der Bürgergesellschaft. Auch in der Luitpoldstraße wird es - wie
berichtet - zwei Haltestellen geben, die so lange Bestand haben, bis
der Sonnenplatz zum Busbahnhof umgebaut wird.
In der Marienstraße hingegen wird keine
Bushaltestelle entstehen (siehe dazu das Interview rechts). Auch das
ist laut Oelschlegel eine Vorgabe aus dem ÖPNV-Konzept. Es stehen
künftig vier Haltestellen an den Eingängen zur Altstadt zur
Verfügung, deshalb ist eine weitere - etwa auf Höhe Parkhaus
- nicht erforderlich.
Mit dem Fahrplanwechsel geht eine Reform der Buslinien einher.
Viele Bürger, die die Stadtbusse häufig nutzen, werden sich
umstellen müssen; sie fahren möglicherweise nicht mehr mit der
gewohnten Linie. Die neue Nummerierung richtet sich nach der
Taktung. Oelschlegel erläutert: "1 bis 5 sind unsere Premiumlinien."
Hier fahren die Busse in den geringsten Abständen. Die anderen acht
Linien sind im Vergleich dazu nicht so häufig auf Achse.
Derzeit feilen die Mitarbeiter der Stadtwerke-Tochter Hof-Verkehr
noch am Fahrplan. Das Gerüst stehe schon, weiß Oelschlegel, aber
kleinere Änderungen seien noch einzuarbeiten. Ende Oktober solle der
Fahrplan fertig sein und werde veröffentlicht. Rechtzeitig vor dem
Stichtag 30. November.
www.stadtwerke-hof.de/verkehr/allgemeines.html
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