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Erschienen in der Frankenpost am 08.10.2009 

Das sind die neuen Buslinien in Hof. Am genauen Fahrplan feilen die Mitarbeiter von Hof-Verkehr derzeit noch. Quelle: Hof-Verkehr

Tests auf der Busspur starten bald

 
Von Jan Fischer

Hof - Stichtag 30. November: Der Fahrplanwechsel für die Hofer Stadtbusse rückt näher. Diesmal verändern sich nicht nur einzelne Takte und Zeiten, sondern es kommt zu einem fast schon historischen Einschnitt: Die busfreie Altstadt wird Wirklichkeit. Die Stadt setzt damit eine lang gehegte Forderung vieler Bürger um und beendet eine Dauerdiskussion in der Kommunalpolitik. Die Bushaltestellen in der Fußgängerzone fallen also weg - die Auswirkungen auf den innerstädtischen Busverkehr sind gravierend.

In der oberen Marienstraße müssen sich die Autofahrer an eine neue Verkehrsführung gewöhnen. Zwischen dem Konrad-Adenauer-Platz und der Einmündung zur Kreuzsteinstraße gibt es künftig eine Busspur. Diese verläuft entgegen der dortigen Einbahnstraße. Für die anderen Verkehrsteilnehmer bleiben noch zwei Spuren übrig - eine führt geradeaus und rechts, die andere nach halblinks und links.

Die Busspur ist eine wesentliche Forderung aus dem Konzept für die Neuordnung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) in Hof. Denn da die Durchfahrung der Altstadt für Busse nicht mehr vorgesehen ist, muss trotzdem gewährleistet sein, dass die Busfahrten im Zentrum nicht unnötig lange dauern. Nach Abwägung aller möglichen Lösungen kamen die Gutachter, Verwaltungsmitarbeiter und Stadträte zu dem Schluss, dass es keine Alternativen zur Busspur gibt.

Eine Folge: Die Kreuzsteinstraße erhält an der Einmündung eine Ampel. Die Lichtzeichenanlage ist deshalb nötig, weil der Bus ja in Zukunft an dieser Einmündung vorbeifährt. Ohne Ampel wäre die Gefahr von Unfällen groß.

Sobald Markierungen aufgebracht, Schilder aufgestellt und Ampeltechnik geschaltet sind, beginnt der Probebetrieb der Stadtbusse. Das wird nach Auskunft von Hof-Bus-Geschäftsführer Walter Oelschlegel voraussichtlich Ende Oktober der Fall sein. "Wir fahren mit einer Linie zum Test bereits auf der Busspur." Damit trete für diese eine Linie der neue Fahrplan vorzeitig in Kraft.

Die Testphase soll dazu beitragen, die Folgen der Busspur auszuloten und die Bürger daran zu gewöhnen. Oelschlegel hofft, dass die Autofahrer nicht aus alter Gewohnheit auf dieser Straßenseite - zum Beispiel vor der Tanzschule - parken oder auch nur kurz anhalten. Denn hier gilt wegen der Busspur absolutes Halteverbot.

Zusätzlich fahren die Busse bereits die neuen Haltestellen an, die in der Innenstadt eingerichtet werden. Künftig kommt zur Haltestelle in der Poststraße in Richtung Oberes Tor noch eine weitere in entgegengesetzter Richtung, sie ist direkt gegenüber vor der Bürgergesellschaft. Auch in der Luitpoldstraße wird es - wie berichtet - zwei Haltestellen geben, die so lange Bestand haben, bis der Sonnenplatz zum Busbahnhof umgebaut wird.

In der Marienstraße hingegen wird keine Bushaltestelle entstehen (siehe dazu das Interview rechts). Auch das ist laut Oelschlegel eine Vorgabe aus dem ÖPNV-Konzept. Es stehen künftig vier Haltestellen an den Eingängen zur Altstadt zur Verfügung, deshalb ist eine weitere - etwa auf Höhe Parkhaus - nicht erforderlich.

Mit dem Fahrplanwechsel geht eine Reform der Buslinien einher. Viele Bürger, die die Stadtbusse häufig nutzen, werden sich umstellen müssen; sie fahren möglicherweise nicht mehr mit der gewohnten Linie. Die neue Nummerierung richtet sich nach der Taktung. Oelschlegel erläutert: "1 bis 5 sind unsere Premiumlinien." Hier fahren die Busse in den geringsten Abständen. Die anderen acht Linien sind im Vergleich dazu nicht so häufig auf Achse.

Derzeit feilen die Mitarbeiter der Stadtwerke-Tochter Hof-Verkehr noch am Fahrplan. Das Gerüst stehe schon, weiß Oelschlegel, aber kleinere Änderungen seien noch einzuarbeiten. Ende Oktober solle der Fahrplan fertig sein und werde veröffentlicht. Rechtzeitig vor dem Stichtag 30. November.

 

www.stadtwerke-hof.de/verkehr/allgemeines.html
 

 

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