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Erschienen in der Frankenpost am 05.10.2009 
 

 

Ja zu Aufträgen für 8,6 Millionen Euro

 
Von Jan Fischer

Hof - Selbst für Laien auf dem Bausektor ist es offensichtlich: Die Generalsanierung mit Teilneubau der Freiheitshalle schreitet voran. Seit einigen Wochen, seit Bauarbeiter die Fassadenplatten abgenommen haben, präsentiert sich die Halle als "nackte" Ruine. Nun hat der Stadtrat mit vier millionenschweren Vergaben das Projekt erneut angeschoben.

Den größten Brocken im 8,6-Millionen-Euro-Paket bilden dabei die Rohbauarbeiten. Fünf Angebote kamen in die Wertung; sie reichten von 6,6 bis 9,2 Millionen Euro. Den Zuschlag erhielt das Unternehmen, das das günstigste Angebot abgegeben hatte - die Firma Max Bögl aus Nürnberg.

In diesem Fall kommt es zu einer leichten Kostensteigerung im Vergleich zum Ansatz. Allerdings führte Jürgen Ultsch - Leiter des Fachbereichs Bauen und Betrieb - aus, dass Einsparungen bei anderen Gewerken die Mehrkosten fast vollständig auffangen. Hinzu kommt ein "Reservebudget": Die Gesamtkosten für die Freiheitshalle dürfen um vier Prozent überschritten werden. Das heißt: Mehr als rund eine Million Euro darf die Stadt nicht drauflegen - sonst wird dieses Budget überschritten.

Das Reservebudget kommt auch beim Einbau der Aufzugsanlagen zum Tragen. Auch hier liegen die Kosten der Vergabe über der Kostenberechnung, die vom März dieses Jahres - also aus der Zeit vor dem Baubeginn - stammt.

Für Entspannung im Budget sorgt zum einen die Vergabe der Abbrucharbeiten, die sich unter den eingeplanten Kosten bewegt. Zum anderen blieben die Kosten für die Stahlbauarbeiten im Rahmen der Berechnung - eine Summe, die Experten angesichts der Entwicklung der Stahlpreise mit Interesse zur Kenntnis nehmen werden. Auch Hallen-Architekt Stefan Seemüller hatte sich gewünscht, dass es in diesem Gewerk zu keiner Überschreitung der Kosten kommen werde.

Im Stadtrat gab es keine Gegenstimmen zu den vier Gewerken. Dieter Puschert (CSU) nannte die Gesamtsumme von rund 8,6 Millionen Euro einen erheblichen Betrag. "Es handelt sich um wichtige, große Gewerke." Die Vergaben trügen dazu bei, dass der relativ eng gesteckte Zeitplan für den Hallenbau eingehalten werden könne. Die Kostensteigerung von zwei Prozent bei diesen Aufträgen bereite ihm keine Sorgen: Puschert hofft, dass sie durch Einsparungen bei weiteren Vergaben ausgeglichen werden könne. Der CSU-Sprecher bedauerte, dass diesmal keine Firmen aus der Region zum Zug kamen. "Beim großen Gewerk Rohbauarbeiten hoffen wir, dass der eine oder andere hiesige Subunternehmer doch noch zu einem Auftrag kommt."

Rainer Kellner (SPD) bat darum, den Stand der Kosten im Bauausschuss regelmäßig vorzulegen. Nur so könne man die Einhaltung des Budgets kontrollieren. Süffisant fügte er hinzu: "Ich hoffe, dass wir nicht die Prozentzahl der Überschreitung erreichen, die wir beim Theater erreicht haben."
 

 

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