Von Jan Fischer
Hof - Selbst
für Laien auf dem Bausektor ist es offensichtlich: Die
Generalsanierung mit Teilneubau der Freiheitshalle schreitet voran.
Seit einigen Wochen, seit Bauarbeiter die Fassadenplatten abgenommen
haben, präsentiert sich die Halle als "nackte" Ruine. Nun hat der
Stadtrat mit vier millionenschweren Vergaben das Projekt erneut
angeschoben.
Den größten Brocken im
8,6-Millionen-Euro-Paket bilden dabei die Rohbauarbeiten. Fünf
Angebote kamen in die Wertung; sie reichten von 6,6 bis 9,2
Millionen Euro. Den Zuschlag erhielt das Unternehmen, das das
günstigste Angebot abgegeben hatte - die Firma Max Bögl aus
Nürnberg.
In diesem Fall kommt es zu einer leichten Kostensteigerung im
Vergleich zum Ansatz. Allerdings führte Jürgen Ultsch - Leiter des
Fachbereichs Bauen und Betrieb - aus, dass Einsparungen bei anderen
Gewerken die Mehrkosten fast vollständig auffangen. Hinzu kommt ein
"Reservebudget": Die Gesamtkosten für die Freiheitshalle dürfen um
vier Prozent überschritten werden. Das heißt: Mehr als rund eine
Million Euro darf die Stadt nicht drauflegen - sonst wird dieses
Budget überschritten.
Das Reservebudget kommt auch beim Einbau der Aufzugsanlagen zum
Tragen. Auch hier liegen die Kosten der Vergabe über der
Kostenberechnung, die vom März dieses Jahres - also aus der Zeit vor
dem Baubeginn - stammt.
Für Entspannung im Budget sorgt zum einen die Vergabe der
Abbrucharbeiten, die sich unter den eingeplanten Kosten bewegt. Zum
anderen blieben die Kosten für die Stahlbauarbeiten im Rahmen der
Berechnung - eine Summe, die Experten angesichts der Entwicklung der
Stahlpreise mit Interesse zur Kenntnis nehmen werden. Auch
Hallen-Architekt Stefan Seemüller hatte sich gewünscht, dass es in
diesem Gewerk zu keiner Überschreitung der Kosten kommen werde.
Im Stadtrat gab es keine Gegenstimmen zu den vier Gewerken.
Dieter Puschert (CSU) nannte die Gesamtsumme von rund 8,6 Millionen
Euro einen erheblichen Betrag. "Es handelt sich um wichtige, große
Gewerke." Die Vergaben trügen dazu bei, dass der relativ eng
gesteckte Zeitplan für den Hallenbau eingehalten werden könne. Die
Kostensteigerung von zwei Prozent bei diesen Aufträgen bereite ihm
keine Sorgen: Puschert hofft, dass sie durch Einsparungen bei
weiteren Vergaben ausgeglichen werden könne. Der CSU-Sprecher
bedauerte, dass diesmal keine Firmen aus der Region zum Zug kamen.
"Beim großen Gewerk Rohbauarbeiten hoffen wir, dass der eine oder
andere hiesige Subunternehmer doch noch zu einem Auftrag kommt."
Rainer Kellner (SPD) bat darum, den Stand der Kosten im
Bauausschuss regelmäßig vorzulegen. Nur so könne man die Einhaltung
des Budgets kontrollieren. Süffisant fügte er hinzu: "Ich hoffe,
dass wir nicht die Prozentzahl der Überschreitung erreichen, die wir
beim Theater erreicht haben."
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