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Erschienen in der Frankenpost am 29.09.2009 

Da waren noch keine dunklen Wolken am "Hofer Himmel" aufgezogen: In der Bürgerversammlung am 9. Juli präsentierte Christiane Sander die Entwürfe. Foto: Sammer

Der Schock im Planungsteam sitzt tief

 
Von Jan Fischer

Hof - Noch sind sie nicht offiziell aus dem Rennen. Noch. Der Oberbürgermeister muss erst den Vollzug des Stadtratsbeschlusses für den weiteren Planungsauftrag aussetzen, der Stadtrat muss erst den Weg für neue Planungen zur Altstadt-Aufwertung frei machen. Doch nach allem, was am Sonntag und Montag zu hören war, müssen die international renommierten Stuttgarter Planungsbüros ihre Arbeit in Hof beenden. Der Bürger hat es so gewollt.

Die Nachricht aus Hof hat hohe Wellen in der Schwaben-Metropole geschlagen. "Wir sind schockiert über das Ergebnis", sagt Dita Leyh vom Internationalen Stadtbauatelier in einer ersten Stellungnahme. Der langfristige Nutzen der Glas-Konstruktionen sei nicht erkannt worden, bedauert sie.

Das Stadtbauatelier hatte im Team den Part der Freiflächen-Gestaltung übernommen - allerdings stets in enger Abstimmung mit den Kollegen von Schlaich, Bergermann und Partner. Alles sei auf den "Himmel" ausgerichtet worden, betont Leyh. Würde die Stadt nun von ihrem Büro eine Planung allein für die Flächen fordern, würde die Arbeit von Neuem beginnen. Das Anliegen der Planer bliebe aber laut Leyh das gleiche: "Man braucht ein Alleinstellungsmerkmal." Eben das sei immer das Ziel gewesen - etwas Besonderes zu schaffen, das Hof von anderen Städten deutlich unterscheidet.

"Bitter enttäuscht" zeigt sich im Gespräch mit der Frankenpost auch Christiane Sandner von Schlaich, Bergermann und Partner - jenem Büro, das die spektakulären Konstruktionen entwarf. Nach der Oberfranken-Ausstellung und der Bürgerversammlung habe sie ein gutes Gefühl gehabt. "Ich glaubte, dass es ein echtes Impulsprojekt werden kann." Die Informationspolitik der Stadt sei hervorragend gewesen. Und sie habe den Eindruck gewonnen, dass die Stimmung für das Millionenprojekt positiv gewesen sei. "Es kamen auch gute Ideen aus der Bevölkerung."

Auch wenn der "Hofer Himmel" nicht gebaut wird: Sandner und ihren Kollegen wird die Arbeit nicht ausgehen. Gerade laufen die letzten Arbeiten an Membran-Tragdächern für die Stadien der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika. Vier Stadien für die Fußball-EM 2012 in Polen sind derzeit ebenfalls in Planung.

 

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