Von Harald Werder
Hof -
Plötzlich ist er weg. Klaus Beer, Fernwehpark-Initiator und
Himmel-Fan, eilt aus dem Bürgerzentrum. Auf der Leinwand flimmern
Zahlen, die ihm nicht schmecken. Es sind zwar erst sieben von 58
Stimmbezirken ausgezählt, aber der Trend ist klar: Sieben von zehn
Hofern wollen den "Hofer Himmel" nicht.
Schon jetzt hat der himmlische Begriff einen
Art Nachfolger im Foyer des Zentrums gefunden. Nun tuscheln die
Grüppchen aller Himmels-Fraktionen vom "Plan B", wobei keiner so
recht weiß, wie der aussehen kann oder ob er gar in irgendwelchen
Schubladen schlummert. Für Marianne Günther, FAB-Vertreterin und
bekennende Himmel-Gegnerin, ist klar: "Wer jetzt die Pläne nicht
aufgibt, handelt gegen den Bürger." Das meint man auch bei den SPD-
und CSU-Fraktionen, wenngleich deutlich leiser, eher murmelnd.
Später sagt's auch OB Fichtner: Der Himmel ist Vergangenheit.
Andere neidisch machen
Da war Klaus Beer zuvor anderer Meinung,
zunächst. "Hof braucht einen Hingucker, etwas, das niemand sonst
hat." Er will Mut sehen. Natürlich, auch er wisse, dass seinen
Fernwehpark auch nicht alle lieben - aber er kennt Bürgermeister,
die Hof darum beneiden. Und exakt so ein Neidobjekt könnte der
Himmel sein.
Er wird es nicht. Warum? Das weiß keiner.
Fragt man Marianne Günther, so spricht sie von "zu teuer" und von
"zu unnatürlich". Andere, auch von der CSU, wollen ungeschicktes
Taktieren und Agieren seitens des Stadtrates als Grund für das
Scheitern der eigenen Pläne ausgemacht haben. Und dann gibt's jene,
die die transparente Konstruktion einfach nicht schön fanden. Die
Kommunalpolitiker stecken die Köpfe zusammen, analysieren, sind
teils etwas grantig.
Kein Anlass zum Feiern
Schnell leert sich das Bürgerzentrum, längst
bevor der 58. Stimmbezirk ausgezählt ist. Der Trend ist klar:
Minutenlang hat das Bürgerbegehren sogar eine Zustimmung von drei
Vierteln der Hofer. "Der Drops ist gelutscht" hatte Felix Magath vor
der Fußball-Meisterschaft der Wolfsburger gesagt, nun ist es beim
Himmel auch soweit - das Spiel ist aus. Selbst Marianne Günther will
nicht mehr abwarten. Feiern? Nein, feiern will sie jetzt ganz sicher
nicht. Für sie ist es kein Abend der Selbstzufriedenheit. Sie habe
nur "für des Bürgers Stimme gekämpft". Jetzt spricht auch sie vom
"Plan B", von dessen Umsetzung die Stadt himmelweit entfernt ist.
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