Von Rainer Schmidt
Hof - Der erste Teil
der Flughafen-Sanierung ist abgeschlossen: Oberbürgermeister Dr.
Harald Fichtner hat dem Hofer Stadtrat am Freitag über die Lage am
Flughafen Hof-Plauen berichtet. Zur Erinnerung: Der sogenannte Plan
B, der eine Modernisierung des bestehenden Flughafens in zwei
Abschnitten vorsieht, ist im Februar 2008 beschlossen worden. Für
die Baumaßnahmen sind insgesamt Investitionen von 11,4 Millionen
Euro vorgesehen. 8,2 Millionen davon waren für den ersten Abschnitt
eingeplant, der gleich nach Vertragsabschluss angepackt wurde. Bis
August dieses Jahres sind dabei die Landebahn und der
Tankstellenbereich generalsaniert worden, ist eine neue
Flugzeughalle entstanden und haben die Parkplätze neuen Raum
gefunden, berichtete Fichtner.
Der zweite Sanierungsabschnitt soll angegangen
werden, sobald ein Betreiber für die Fluglinie Hof - Frankfurt über
den 31. März 2010 hinaus gefunden ist. Denn an diesem Stichtag läuft
der bisherige Vertrag mit der Lufthansa aus. In enger Zusammenarbeit
mit dem Wirtschaftsministerium suche man nun nach einer
Fluggesellschaft für die Zeit von April 2010 an. Und - so viel
verriet Fichtner in der Sitzung - inzwischen liege eine Empfehlung
vor, welchen der Bewerber das Ministerium favorisiere. Einen Namen
wollte Fichtner allerdings noch nicht nennen.
Dafür hatte der OB einiges Zahlenmaterial
zusammengetragen: Mit insgesamt 24 447 Passagieren hatte die
Frankfurt-Linie im Jahr 2007 ihre bis dato höchste Auslastung, nach
dem Spitzenjahr fielen die Zahlen auf 19 539 Fluggäste. Gründe dafür
seien zum einen die Wirtschaftskrise, zum anderen Ausfallzeiten
während der Bauarbeiten und Streiks, erläuterte Fichtner. 2009
zeichne sich aber eine Stabilisierung ab: Im Januar wurden 1117
Linienpassagiere gezählt, im Mai bereits 1500. Insgesamt stiegen im
Mai 1860 Menschen auf der Landebahn in Pirk in ein Flugzeug.
Finanzierung gesichert
Die Finanzierung der Flughafen-GmbH stehe
ebenfalls wieder auf einem sicheren Fundament, betonte Fichtner.
Zumal es möglich sei, der Gesellschaft "Eigenkapital-Verstärkungen"
zukommen zu lassen.
Diesen Begriff bezeichnete Grünen-Stadträtin
Margit Doll, die den OB um diesen Sachstandsbericht gebeten hatte,
als "hübsch". Kein Wirtschaftslexikon kenne das Wort
"Eigenkapital-Verstärkung", das natürlich "Zuschüsse" meine.
Beifall für Kellner
Nun habe Doll ausgerechnet, dass die
öffentliche Hand pro Fluggast 250 Euro Zuschuss zahle und fragte an,
ob man den Fluggästen nicht auch höhere Preise zumuten könne. Rainer
Kellner (SPD) warnte unter dem Beifall etlicher Stadtrats-Kollegen
vor derartigen Rechnungen: "Das geht in Richtung: Was kostet ein
Sitz im Theater oder ein Tag im Freibad?" |