Hof –
Auch einige Tage nach der Stadtratssitzung kann Dr. Gisela
Strunz noch immer nicht verstehen, dass es zu einer Kampfabstimmung
über das Museum gekommen ist. Im Laufe der Sitzung hatte sie Angst,
dass das Projekt „leise stirbt“. Doch zum Glück habe Stadtrat Stefan
Cruz die Lage richtig eingeschätzt und mit den CSU-Räten gestimmt.
Für Strunz ist die Situation eindeutig:
„Hausschwamm ist wie ein Krebsgeschwür. Die Stadt muss ihn sofort
beseitigen.“ Das sei eine Pflichtaufgabe; es bestehe sogar
Meldepflicht. Deshalb sei es unverständlich, dass gerade die Vergabe
von Arbeiten, die den Hausschwamm bekämpfen sollen, verhindert
werden sollte. „Jeder Tag zählt, wenn es um die Beseitigung des
Hausschwamms geht.“ Und dies wäre auch ohne die Erweiterung nötig
geworden.
Die CSU-Stadträtin betont, eine
Kostenschätzung sage nichts darüber aus, wie viel ein Projekt am
Ende tatsächlich koste. Bei der Dreifachturnhalle habe sich gezeigt,
dass „unterm Strich“ der vorgegebene Kostenrahmen erreicht worden
sei.
Die Finanzierung für den Museumsausbau sieht
sie nicht gefährdet. „Alle wissen doch, dass Dr. Heun, wenn’s
brennt, helfend eingreift.“ Dr. Hans Heun, der frühere Hofer OB, ist
Vorsitzender der Hermann-und-Bertl-Müller-Stiftung, die zum Projekt
ohnehin bereits eine namhafte Summe beisteuert.
Enttäuscht sei sie über die „kleinliche“
Argumentation der Stadtratskollegen, die die Vergabe ablehnten. Bei
allen „taktischen Manövern“ dürfe man nicht vergessen, dass das
erweiterte Museum ein „Glücksfall“ für Hof sei. Die Stadt bekomme
eine neue Museumsabteilung geschenkt. J. F. |