Hof -
Die Bürgerinitiative (BI) gegen den "Hofer Himmel" hat die
Frage des Bürgerbegehrens bewusst in zwei Teile gegliedert. So
unterteilt sich auch die Begründung:
1. Eine Aufwertung der Hofer Innenstadt ist dringend
erforderlich. Insbesondere eine Neugestaltung der Fußgängerzone in
der Altstadt trägt dazu bei. Doch dürfen bei allen Planungen die
angrenzenden Straßen nicht außer Acht gelassen werden. Nur ein
ganzheitliches Sanierungskonzept führt zu einer Aufwertung der
Innenstadt und somit letztendlich der ganzen Stadt Hof.
Ein erster Schritt ist bereits gemacht worden: Nach umfassenden
Baumaßnahmen wird der störende Busverkehr bald um die Fußgängerzone
herumgeführt, so dass eine "echte" Fußgängerzone entsteht. Dadurch
eröffnen sich weitergehende Möglichkeiten, eine attraktive Altstadt
zu schaffen, die zum Bummeln und Verweilen einlädt.
Immer wieder haben Bürger an die BI den Wunsch nach mehr
Grünbereichen herangetragen. Diese könnten im Einklang mit einem
ansprechenden Bodenbelag und der sogenannten Stadtmöblierung, also
optisch ansprechenden Sitzgelegenheiten, geschaffen werden.
Zusätzlich haben die Gastronome aus der Altstadt die Möglichkeit,
den Außenbereich mitzunutzen und entsprechend zu gestalten. Die
gestalterischen Möglichkeiten sind vielfältig, die Ideen der Hofer
Bürger nach Einschätzung der BI ebenso.
2. Ein als "Hofer Himmel" bezeichnetes Konstrukt soll nicht
gebaut werden! Die Kosten werden derzeit auf zirka 9,14 Millionen
Euro geschätzt, der Eigenanteil der Stadt beträgt rund 3,6 Millionen
Euro. Jedoch liegt bisher keine Zusage für Fördermittel vor. Übliche
Kostensteigerungen bei Bauwerken sind nicht absehbar; die BI
erinnert an die Kostenexplosion bei der Freiheitshalle.
Zudem sind viele Fragen bisher nicht beantwortet:
Werden die zwei geplanten Reinigungsgänge jährlich reichen? Jede
einzelne Reinigung wird mit etwa 6500 bis 7000 Euro kalkuliert.
Wie hoch sind die Kosten der Beheizung im Winter, damit die
Schneelast abschmilzt?
Welche Folgekosten entstehen durch Witterungseinflüsse und
Vandalismus, insbesondere auch Graffiti?
Warum müssen große Bäume erst weichen (Oberer Torplatz), damit
dann neue - kleine - Bäume gepflanzt werden?
Warum werden Treffpunkte für Jung und Alt (Kugelbrunnen) versetzt
und niemand weiß, wohin?
Beziehen die Konstruktionen am Sonnenplatz und Oberen Torplatz
(sogenannte Scharniere) die umliegenden Straßen mit ein oder werden
diese abgeschottet?
Wenn im Stadtrat ausgeführt wird, dass die Maßnahme durch
"Umverteilung" im Haushalt finanziert werden soll: Auf welche
sonstigen sozialen und städtebaulichen Maßnahmen muss dann
verzichtet werden? Möglicherweise ist die Sanierung der Schulen, der
Ausbau der Radwege oder die Erneuerung der Straßen betroffen.
Zusammenfassend hält die BI fest: Eine Aufwertung der Innenstadt
ist dringend erforderlich, eine Glas-Stahl-Konstruktion nicht. Der
Blick zum Hofer Himmel soll nicht verstellt werden. Eine finanzielle
Förderung der Umgestaltung der Innenstadt ist - auch ohne diese
Konstruktion - möglich; die Stadt muss nur einen Antrag bei der
Regierung von Oberfranken stellen. Fördermöglichkeiten bestehen nach
den Kriterien des Stadtumbau West selbstverständlich auch für
alternative Gestaltungs-Möglichkeiten, meint die BI. |