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Erschienen in der Frankenpost am 04.09.2009 

Interessierte Zuschauerin in der gestrigen Sitzung: Regine Deterding, Sprecherin der BI Foto: E. S

Argumente für das Bürgerbegehren

 
Hof - Die Bürgerinitiative (BI) gegen den "Hofer Himmel" hat die Frage des Bürgerbegehrens bewusst in zwei Teile gegliedert. So unterteilt sich auch die Begründung:

1. Eine Aufwertung der Hofer Innenstadt ist dringend erforderlich. Insbesondere eine Neugestaltung der Fußgängerzone in der Altstadt trägt dazu bei. Doch dürfen bei allen Planungen die angrenzenden Straßen nicht außer Acht gelassen werden. Nur ein ganzheitliches Sanierungskonzept führt zu einer Aufwertung der Innenstadt und somit letztendlich der ganzen Stadt Hof.

Ein erster Schritt ist bereits gemacht worden: Nach umfassenden Baumaßnahmen wird der störende Busverkehr bald um die Fußgängerzone herumgeführt, so dass eine "echte" Fußgängerzone entsteht. Dadurch eröffnen sich weitergehende Möglichkeiten, eine attraktive Altstadt zu schaffen, die zum Bummeln und Verweilen einlädt.

Immer wieder haben Bürger an die BI den Wunsch nach mehr Grünbereichen herangetragen. Diese könnten im Einklang mit einem ansprechenden Bodenbelag und der sogenannten Stadtmöblierung, also optisch ansprechenden Sitzgelegenheiten, geschaffen werden.

Zusätzlich haben die Gastronome aus der Altstadt die Möglichkeit, den Außenbereich mitzunutzen und entsprechend zu gestalten. Die gestalterischen Möglichkeiten sind vielfältig, die Ideen der Hofer Bürger nach Einschätzung der BI ebenso.

2. Ein als "Hofer Himmel" bezeichnetes Konstrukt soll nicht gebaut werden! Die Kosten werden derzeit auf zirka 9,14 Millionen Euro geschätzt, der Eigenanteil der Stadt beträgt rund 3,6 Millionen Euro. Jedoch liegt bisher keine Zusage für Fördermittel vor. Übliche Kostensteigerungen bei Bauwerken sind nicht absehbar; die BI erinnert an die Kostenexplosion bei der Freiheitshalle.

Zudem sind viele Fragen bisher nicht beantwortet:

Werden die zwei geplanten Reinigungsgänge jährlich reichen? Jede einzelne Reinigung wird mit etwa 6500 bis 7000 Euro kalkuliert.

Wie hoch sind die Kosten der Beheizung im Winter, damit die Schneelast abschmilzt?

Welche Folgekosten entstehen durch Witterungseinflüsse und Vandalismus, insbesondere auch Graffiti?

Warum müssen große Bäume erst weichen (Oberer Torplatz), damit dann neue - kleine - Bäume gepflanzt werden?

Warum werden Treffpunkte für Jung und Alt (Kugelbrunnen) versetzt und niemand weiß, wohin?

Beziehen die Konstruktionen am Sonnenplatz und Oberen Torplatz (sogenannte Scharniere) die umliegenden Straßen mit ein oder werden diese abgeschottet?

Wenn im Stadtrat ausgeführt wird, dass die Maßnahme durch "Umverteilung" im Haushalt finanziert werden soll: Auf welche sonstigen sozialen und städtebaulichen Maßnahmen muss dann verzichtet werden? Möglicherweise ist die Sanierung der Schulen, der Ausbau der Radwege oder die Erneuerung der Straßen betroffen.

Zusammenfassend hält die BI fest: Eine Aufwertung der Innenstadt ist dringend erforderlich, eine Glas-Stahl-Konstruktion nicht. Der Blick zum Hofer Himmel soll nicht verstellt werden. Eine finanzielle Förderung der Umgestaltung der Innenstadt ist - auch ohne diese Konstruktion - möglich; die Stadt muss nur einen Antrag bei der Regierung von Oberfranken stellen. Fördermöglichkeiten bestehen nach den Kriterien des Stadtumbau West selbstverständlich auch für alternative Gestaltungs-Möglichkeiten, meint die BI.

 

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