Hof –
„Oberfranken muss man mit seinem Herzen begreifen.“
Karl-Theodor zu Guttenberg, der CSU-Generalsekretär, legt die
Messlatte hoch. Beim Neujahrsempfang der Hofer CSU spart er nicht an
Lob, aber auch nicht an Selbstkritik.
Sein Vater, der Ehrendirigent der Hofer Symphoniker, habe eine
Herzensbindung an die Stadt Hof. Auch er, der Sohn, freue sich an
diesem Samstagnachmittag ehrlich, nach vielen Terminen „endlich zu
Hause in Oberfranken zu sein“.
Hunderte Besucher sind ins Autohaus Haedler gekommen, hören
Guttenberg zu, der fordert, sich mehr der Werte zu erinnern, die im
christlichen Abendland wurzeln.
Guttenberg spricht sich dagegen aus, das Wahlergebnis vom
vergangenen Herbst auszublenden. Es schlechte Ergebnis habe viele
Ursachen, die es aufzuarbeiten gelte. „Man muss sich selbst den
Spiegel vorhalten und eine nüchterne Analyse vornehmen.“ Das habe
man nach vielen Wahlen versäumt.
„Wir müssen Politik, vor allem wenn es um die Inhalte geht,
wieder mehr als Dienstleistung begreifen und nicht so sehr als
Basteln an der eigenen Karriereleiter.“ Das Wort Dienstleistung
setze sich zusammen aus den Worten Dienen und Leistung – und diese
müssten sich stets aufs Neue gegenseitig bedingen.
Ein Zickzack-Kurs wie bei der Pendlerpauschale sei nicht der gute
Weg. Wenn man sich einmal für etwas ausgesprochen habe, weil man es
für richtig erachte, dürfe man nicht bei Widerständen umschwenken.
Vielmehr müsse man sich im Dialog der Kritik stellen. Und wieder
mehr erklären.
Deshalb, so erklärt Guttenberg, stehe die CSU vor der immensen
Aufgabe, die Stimmungslage wieder neu aufzunehmen. „Wir haben ganz,
ganz großen Reformbedarf.“
Er wolle das Amt des Generalsekretärs nicht so ausfüllen, wie es
das Klischee zeige: Keine markigen Sprüche, um in die Medien zu
kommen, keine grundlosen Schläge auf den politischen Gegner solle es
geben. „Davon hat die Bevölkerung die Nase voll.“ Vielmehr sei es
wichtig, zu argumentieren. „Wir müssen wieder unterscheidbar sein“,
sagte Guttenberg, „und auch zu den Grundwerten stehen.“ Dazu müsse
man auch dorthin gehen, wo es auch mal unangenehm werde. „Die
Menschen sollen sich erst genommen fühlen.“
Für die Europa-Kandidatin Monika Hohlmeier bricht Guttenberg eine
Lanze: Er sei sich sicher, dass sie Oberfranken mit vollem Herzen
vertreten werde. Das sichert diese auch zu. „Bayern geht es nur gut,
wenn es allen Landesteilen gut geht und nicht nur München.“ Deshalb
freue sie sich auch über die Ansiedlung eines neuen Unternehmens in
Hof.
Sie suche den Dialog, wolle Ansprechpartnerin für alle sein,
freue sich mit ihrer Familie zusammen auf das neue Zuhause und habe
ein offenes Ohr für die Probleme und Sorgen von Oberfranken und der
Saalestadt. Mit Hans-Peter Friedrich zusammen setze sie sich für die
Belange des Flughafens ein.
Friedrich betont in seiner Rede, dass die Wahl des Europäische
Parlamentes wichtig sei. Gerade an der Nahtstelle zu Tschechien und
den nahen Höchstfördergebieten sei jemand wie die Europakandidatin
der CSU nötig, die die Probleme der Region kennt, da ist, wenn nötig
und auch mal in Brüssel auf den Putz haue.
„Monika Hohlmeier hat sich viele Verdienste um die Region Hof
erworben“, betont dann auch der Gastgeber des Neujahrsempfangs, der
Hofer CSU Kreisvorsitzende und OB Dr. Harald Fichtner und erinnert
dabei an deren Einsatz für die Sophienschule. Auch jetzt stehe die
Stadt wieder vor großen Herausforderungen, als Sachaufwandsträger
für die Schulen müsse man im Rathaus die Hausaufgaben machen. Er
zeigt sich zuversichtlich, dass die Jahnturnhalle durch ein
Sonderförderprogramm erneuert werden könne.
Fichtner gibt sich zuversichtlich: „Wir sind einer der
erfolgreichsten Kreisverbände Bayerns. Bayern kann von uns
Oberfranken lernen!“ K. D. |