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Erschienen in der Frankenpost am 24.07.2009 
 

 

CSU und SPD halten am Projekt "Hofer Himmel" fest

 
Von Rainer Schmidt

Hof - Der Hofer Stadtrat ist gestern Abend den nächsten Schritt auf dem Weg zum "Hofer Himmel" gegangen. Noch sei man zwar weit davon entfernt, Bauaufträge zu vergeben, betonten die Redner, und auch die Finanzierung des Projekts sei noch längst nicht in trockenen Tüchern. Aber die Entscheidung, die Planungen weiterführen zu wollen, ist für eine große Mehrheit der Hofer Stadträte eben auch eine Entscheidung für die Zukunft der Stadt, war der Tenor.

Dass das Thema "Aufwertung der Hofer Innenstadt" aber auch viele Emotionen weckt, war bei der Sitzung deutlich zu spüren. Wolfgang Fleischer (CSU) und Dr. Jürgen Adelt (SPD) stellten - wie schon gestern in der Frankenpost - dar, warum ihre Fraktionen hinter dem Beschluss stehen. Für Fleischer sei es nicht die Frage, ob der "Hofer Himmel" gebaut werden müsse, sondern lediglich, wo der "erste Himmelskörper" stehen solle. Darüber habe man auch in der SPD diskutiert, sagte Adelt. Dass die "Idee aus den 80er-Jahren" - also die Altstadt wie sie heute aussieht - längst veraltet sei und nun neue Ideen erfordere, das war auch den Genossen klar. Fleischer fand, man müsse nun "einen Schritt nach dem anderen gehen" und behutsam auch mit den Anliegern das weitere Vorgehen absprechen. Aber der Startschuss sei gefallen, sagte Adelt: "Der ,Hofer Himmel' ist ein Symbol für die Zukunft der Stadt."

Weniger zuversichtlich zeigte sich Joachim Dumann (FAB), den vor allem die unklare Finanzierung des Projekts beunruhigt: "Für uns ist das eine Sache, die nicht finanzierbar ist." Ins gleiche Horn stieß auch Margit Doll (Die Grünen), die warnte: "Das ist ein Ding ohne praktischen Nutzen - und sehr, sehr teuer. Die Stadt Hof kann sich das nicht leisten." Gudrun Bruns (FAB) forderte, die Stadtverwaltung müsse auch mit den Hauseigentümern reden.

Auch Thomas Etzel (Die Linke), lehnte den Vorschlag der Verwaltung ab. Zuvor war er mit einem Vorstoß gescheitert, den "Himmel" wegen des Bürgerbegehrens von der Tagesordnung nehmen zu lassen - einem Bürgerbegehren, das auch er unterstützen wolle. Dies wiederum brachte Rainer Kellner (SPD) aufs Tapet, der betonte, dass die Politik einer Kommune im Rathaus gemacht werden sollte. Diese Meinung teilte grundsätzlich auch Joachim Dumann - zumindest, bis eine Entscheidung gefallen sei.

In seinem Schlusswort mahnte Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner zur Geschlossenheit. "Wir müssen uns fragen, wo wir stehen." Hof sei eine attraktive Einkaufsstadt - "aber unsere Nachbarstädte rüsten auf". Es gehe nun nicht darum, "irgendwelche Spielchen zu treiben", betonte Fichtner, sondern darum, der Stadt ein Alleinstellungsmerkmal zu verschaffen. Dass der "Hofer Himmel" - und die Diskussion darüber - schon jetzt überregional für Interesse sorge, nannte der OB als wichtiges Indiz für die Außenwirkung des Projekts. Und: Eine zu starke Polarisierung gefährde nun eben diesen positiven Eindruck.

Fichtners Fazit: Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, dann müsse man mehr machen. Bestehende Einrichtungen zu erhalten, das sei die Pflicht - aber ein Projekt wie der "Hofer Himmel" eben die Kür. Die Finanzierung sei zwar noch keineswegs gesichert, gestand der OB ein - und forderte gleichzeitig: "Mehr Mut! Es geht um die Zukunft unserer Stadt."

Mit den Gegenstimmen von FAB, Grünen und Linken beschloss der Stadtrat, die Planungen für den "Hofer Himmel" weiterzuführen - und den Bereich Sonnenplatz als Beginn der Umgestaltung vorzusehen.

 

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