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Erschienen in der Frankenpost am 23.07.2009 

Als "Schandfleck" bezeichnen es die Einen, als historisch wertvolles Gebäude sehen es die Anderen: Der "Alte Poststall" verschwindet demnächst. Foto: E.S.

Alter Poststall muss weichen

 
Hof - Nach der Denkmalschutzbehörde hat nun auch der Bauausschuss des Hofer Stadtrats grünes Licht gegeben: Die Stadterneuerung darf den "Alten Poststall" am Sigmundsgraben abreißen. Sie will dort, wie bereits berichtet, eine Anlage mit 36 seniorengerechten Wohnungen errichten. Damit weicht ein Gebäude, das den historisch interessierten Hofern noch immer ein Begriff ist.

Das Bauwerk, das heute als letzter Teil eines Ensembles dasteht, ist eines der ältesten Gebäude der Stadt. "Das Mansard-Dach lässt aufs frühe 18. Jahrhundert schließen", sagt Dr. Werner Schmiedel, unter anderem ehemaliger Vorsitzender des Verschönerungsvereins. Das Haus, das sogar den großen Stadtbrand von 1823 überlebt hat, gehörte bis Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Kommunikationszentrum am Unteren Tor: Es war Wohngebäude für die Kutschpost, die von Hof nach Nürnberg fuhr. Im nahen Umkreis hatten Bayerische, Sächsische und Brandenburgische Post ihre Quartiere.

Die Familie, die zu Hochzeiten des Betriebes im Poststall lebte, hat Baumwolle transportiert - unter anderem auf der Achse Hamburg-Venedig. Der Verschönerungsverein Hof hatte sich lange für den Erhalt des vollkommen baufälligen Gebäudes eingesetzt. cp

 

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