Hof -
Nach der Denkmalschutzbehörde hat nun auch der Bauausschuss
des Hofer Stadtrats grünes Licht gegeben: Die Stadterneuerung darf
den "Alten Poststall" am Sigmundsgraben abreißen. Sie will dort, wie
bereits berichtet, eine Anlage mit 36 seniorengerechten Wohnungen
errichten. Damit weicht ein Gebäude, das den historisch
interessierten Hofern noch immer ein Begriff ist.
Das Bauwerk, das heute als letzter Teil eines Ensembles dasteht,
ist eines der ältesten Gebäude der Stadt. "Das Mansard-Dach lässt
aufs frühe 18. Jahrhundert schließen", sagt Dr. Werner Schmiedel,
unter anderem ehemaliger Vorsitzender des Verschönerungsvereins. Das
Haus, das sogar den großen Stadtbrand von 1823 überlebt hat, gehörte
bis Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Kommunikationszentrum am
Unteren Tor: Es war Wohngebäude für die Kutschpost, die von Hof nach
Nürnberg fuhr. Im nahen Umkreis hatten Bayerische, Sächsische und
Brandenburgische Post ihre Quartiere.
Die Familie, die zu Hochzeiten des Betriebes im Poststall lebte,
hat Baumwolle transportiert - unter anderem auf der Achse
Hamburg-Venedig. Der Verschönerungsverein Hof hatte sich lange für
den Erhalt des vollkommen baufälligen Gebäudes eingesetzt.
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