Hof -
Der Saal des Gasthofs "Zur Linde" war mit mehr als 100
Wölbattendorfern voll besetzt. Wie sich im Laufe der 90-minütigen
Versammlung zeigte, brannten den Bürgern einige Sorgen und Nöte auf
den Nägeln. So kam eine stets sachliche "Jetzt-red-i"-Atmosphäre
auf. Und keine Frage blieb unbeantwortet.
Ein wesentliches Problem stellte Rudolf Jehnes,
Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Wölbattendorf, anhand
von aktuellen Bildern dar: Bei Regen bilden sich in der Alten
Helmbrechtser Straße Rinnsale, die zu regelrechten Sturzbächen
werden können. Der städtische Bauhof sei immer wieder im Einsatz, um
das Bankett auf der 500 Meter langen, abschüssigen Strecke in
Ordnung zu bringen.
Bäche auf abschüssiger Strecke
Wenn aber am darauffolgenden Tag erneut ein
ergiebiger Schauer über dem Ort niedergehe, "ist die ganze Arbeit
vom Vortag wieder hinfällig", sagte Jehnes. Steinchen und ganze
Asphaltbrocken, die das Wasser herausschwemmte, waren auf den Fotos
zu sehen. Dazu eine zeternde Anwohnerin, die in ihrem
tiefergelegenen Haus regelmäßig mit Wassermassen zu kämpfen hat:
"Das Wasser läuft den Berg runter, findet aber keinen Kanal."
Deshalb sei es dringend erforderlich, für eine zeitgemäße
Entwässerung entlang der Wölbattendorfer Durchgangsstraße zu sorgen.
Jürgen Ultsch, der den Fachbereich Bauen und
Betrieb leitet, machte den Zuhörern wenig Hoffnung auf schnelle
Abhilfe: "Ein Flickwerk bringt gar nichts." Nur ein Vollausbau der
Straße könne die Schwierigkeiten lösen. In diesem Fall aber würden
Anwohnerbeiträge fällig. "Ich wäre froh über eine ausgebaute Straße
mit vernünftiger Entwässerung", bekundete Ultsch. "Damit rennen Sie
bei mir offene Türen ein."
Ein Gesamtkonzept für den Stadtteil, wie es
die Bürger mehrmals angemahnt hatten, wird es jedoch wohl nicht
geben. Darauf wies auch OB Dr. Harald Fichtner in seinem Fazit hin.
Dennoch wolle die Stadt nach ihren Möglichkeiten etwas dazu
beitragen, die Attraktivität "eines unserer schönsten Ortsteile" zu
erhöhen.
Dass auch die Bürger dazu bereit sind, sich
einzubringen, unterstrich eine Probe-Abstimmung zum Ende der
Versammlung. Auf die Frage des Oberbürgermeisters, wer bereit sei,
kleinere Arbeiten zu übernehmen, gingen sehr viele Hände nach oben.
Hilmar Bogler ergänzte, dass die Wölbattendorfer die neue
Bushaltestelle am Fudaweg gerne durch Pflaster- und Pflanzarbeiten
verschönern würden. Denkbar sei hier auch eine Fläche für die
Apfelbäume, die der Obst- und Gartenbauverein den Konfirmanden
schenkt.
Ortsmitte aufwerten
Viel Beifall erhielt Peter Seumel für seine
Forderungen. "Wir sind ja schon zufrieden, wenn kleine Dinge
passieren." Nur sei es wichtig, dass sich überhaupt etwas tue.
Übernachtungsgäste bilden nach seinen Worten ein internationales
Publikum für Wölbattendorf - deshalb sollte auch die Ortsmitte
sauber aussehen. "Da sollte die Stadt die Pflastersteine einfach
herrichten!" J. F. |