Aktuelles
Erschienen in der Frankenpost am 24.01.2009 
 

 

Kampfabstimmung um Museums-Ausbau

 
HofDer Ausbau des Museums Bayerisches Vogtland um die Abteilung „Flucht, Vertreibung und Integration“ ist am Freitag, noch bevor es mit den Arbeiten richtig losgeht, beinahe ins Stocken geraten. Mit nur einer knappen Mehrheit von 22 zu 21 Stimmen setzten CSU-Fraktion und Vertreter der „Linken“ in der Stadtratssitzung die Auftragsvergabe für Baumeisterarbeiten durch – und sorgten dafür, dass es zunächst wie geplant weitergeht. Grund der hitzigen Debatte, die der Abstimmung vorausging, war die vorläufige Kostenschätzung, die die Verwaltung den Fraktionen zur Verfügung gestellt hatte. Die Kosten von zirka zwei Millionen Euro, so heißt es darin, könnten sich um 100 000 Euro erhöhen.

Diese 100 000 Euro sind bislang nicht gedeckt – ein Grund für SPD, FAB und Margit Doll von den Grünen, der nächsten Auftragsvergabe nicht zuzustimmen. Und noch mehr: Die in dieser Woche vom Bauausschuss vergebenen Dachdecker-, Klempner- und Zimmererarbeiten sollten zurückgestellt werden, bis die Finanzierung gänzlich gesichert ist. In Zeiten, in denen die Stadt große Brocken wie Jahnturnhalle und Freiheitshalle zu stemmen habe, solle sie sich beim Museum zuerst darum kümmern, dass auch alle Gelder zur Verfügung stünden, hieß es unisono von Seiten der SPD- und der FAB-Fraktion.

Für die CSU – allen voran Fraktionschef Wolfgang Fleischer und Dr. Gisela Strunz – war dieser „Rückwärtssalto“ nicht nachvollziehbar. „Wenn Sie das Projekt sterben lassen wollen, dann sagen Sie es doch gleich!“, wetterte Strunz. Nach langer Debatte wurde der Auftrag für Baumeisterarbeiten in Höhe von 356 349 Euro – dieser Posten liegt übrigens nicht über der Schätzung – an die Firma Karl Roth in Wunsiedel vergeben. cp

 

zurück zur Übersicht