Von Christoph Plass
Hof - Die
Stadt Hof saniert die Münch-Ferber-Villa. Am Freitag hat sich der
Stadtrat mit drei Gegenstimmen - die von Margit Doll (Die Grünen),
Thomas Etzel (Die Linke) und Florian Strößner (SPD) - nun endgültig
für dieses Vorhaben ausgesprochen. Maßnahmen zur Erhaltung und zum
Umbau des Gebäudes sind bereits ergriffen worden, erst mit dem
jetzigen Grundsatzbeschluss jedoch ist der Weg frei für die
Stadtverwaltung, alle notwendigen Maßnahmen anzugehen.
In der nächsten Sitzungswoche werden die Verantwortlichen nun
über die Auftragsvergabe für die Architektenleistungen entscheiden.
Hauptziel ist und bleibt es, die "Villa Europa" mit einem sich
weitgehend selbst tragenden Konzept für eine öffentliche Nutzung
auszustatten - ohne, dass die Stadt für Bau- oder Betriebskosten
aufkommen muss.
Vor der Sitzung am Freitag war die Villa zuletzt am 8. Mai Thema
im Hofer Stadtrat. Der hatte damals zunächst die Einrichtung einer
Fördergesellschaft zur Kostensicherung und das Ausarbeiten eines
detaillierten Nutzungskonzepts gefordert. Ersteres ist, wie
berichtet, kürzlich geschehen. Letzteres jedoch sei ein Prozess, der
sich länger hinziehe, hatten die Akteure der "Rettungsaktion" immer
wieder deutlich gemacht. Die Zuschussgeber, die 90 Prozent der
Baukosten von 3,5 Millionen Euro tragen, haben außerdem eine
entsprechende Erhöhung ihrer Mittel zugesagt, sollten die Kosten
steigen.
Zwei Risiken birgt das städtische "Ja" zur Villa derzeit noch, da
waren sich die Räte einig: Momentan sind noch gut 200 000 Euro für
die Baumaßnahme nicht gedeckt, zudem könnten die noch rudimentären
Nutzungspläne die Bevölkerung und die Verantwortlichen des
Denkmalschutzfonds nicht von der Notwendigkeit der Sanierung
überzeugen.
"Wir werden dieses Nutzungskonzept mit Leben erfüllen, denn wir
denken, der Umbau ist der richtige Weg", sagte
CSU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Fleischer. Er stimmte für seine
Fraktion Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner zu: "Das
bürgerschaftliche Engagement für diese Villa ist so groß, dass der
Stadtrat sich auch dahinter stellen sollte."
SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Jürgen Adelt mahnte - trotz der
Zustimmung des Großteils seiner Fraktion - das immer noch fehlende
Konzept an. "Das verwundert mich schon etwas, schließlich ist die
Stadt seit Juli 2008 Eigentümer des Gebäudes." Auch das finanzielle
Risiko bestehe unverändert weiter, gab er zu bedenken. Dass die
Stadt die jährlichen Betriebskosten der "Villa Europa" auf nur 36
000 Euro geschätzt hat, nannte er "milchmädchenhaft".
Auch Gudrun Bruns, FAB, monierte die erwähnten Risiken. "Doch
diese Entscheidung ist ein Weg, den wir mitgehen können." Einzig
Thomas Etzel, Die Linke, sagte, es gebe "keine Möglichkeiten, diese
Risiken auszuschließen". |