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Erschienen in der Frankenpost am 11.07.2009 
 

 

Der Weg zur "Villa Europa" ist endgültig frei

 
Von Christoph Plass

Hof - Die Stadt Hof saniert die Münch-Ferber-Villa. Am Freitag hat sich der Stadtrat mit drei Gegenstimmen - die von Margit Doll (Die Grünen), Thomas Etzel (Die Linke) und Florian Strößner (SPD) - nun endgültig für dieses Vorhaben ausgesprochen. Maßnahmen zur Erhaltung und zum Umbau des Gebäudes sind bereits ergriffen worden, erst mit dem jetzigen Grundsatzbeschluss jedoch ist der Weg frei für die Stadtverwaltung, alle notwendigen Maßnahmen anzugehen.

In der nächsten Sitzungswoche werden die Verantwortlichen nun über die Auftragsvergabe für die Architektenleistungen entscheiden. Hauptziel ist und bleibt es, die "Villa Europa" mit einem sich weitgehend selbst tragenden Konzept für eine öffentliche Nutzung auszustatten - ohne, dass die Stadt für Bau- oder Betriebskosten aufkommen muss.

Vor der Sitzung am Freitag war die Villa zuletzt am 8. Mai Thema im Hofer Stadtrat. Der hatte damals zunächst die Einrichtung einer Fördergesellschaft zur Kostensicherung und das Ausarbeiten eines detaillierten Nutzungskonzepts gefordert. Ersteres ist, wie berichtet, kürzlich geschehen. Letzteres jedoch sei ein Prozess, der sich länger hinziehe, hatten die Akteure der "Rettungsaktion" immer wieder deutlich gemacht. Die Zuschussgeber, die 90 Prozent der Baukosten von 3,5 Millionen Euro tragen, haben außerdem eine entsprechende Erhöhung ihrer Mittel zugesagt, sollten die Kosten steigen.

Zwei Risiken birgt das städtische "Ja" zur Villa derzeit noch, da waren sich die Räte einig: Momentan sind noch gut 200 000 Euro für die Baumaßnahme nicht gedeckt, zudem könnten die noch rudimentären Nutzungspläne die Bevölkerung und die Verantwortlichen des Denkmalschutzfonds nicht von der Notwendigkeit der Sanierung überzeugen.

"Wir werden dieses Nutzungskonzept mit Leben erfüllen, denn wir denken, der Umbau ist der richtige Weg", sagte CSU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Fleischer. Er stimmte für seine Fraktion Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner zu: "Das bürgerschaftliche Engagement für diese Villa ist so groß, dass der Stadtrat sich auch dahinter stellen sollte."

SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Jürgen Adelt mahnte - trotz der Zustimmung des Großteils seiner Fraktion - das immer noch fehlende Konzept an. "Das verwundert mich schon etwas, schließlich ist die Stadt seit Juli 2008 Eigentümer des Gebäudes." Auch das finanzielle Risiko bestehe unverändert weiter, gab er zu bedenken. Dass die Stadt die jährlichen Betriebskosten der "Villa Europa" auf nur 36 000 Euro geschätzt hat, nannte er "milchmädchenhaft".

Auch Gudrun Bruns, FAB, monierte die erwähnten Risiken. "Doch diese Entscheidung ist ein Weg, den wir mitgehen können." Einzig Thomas Etzel, Die Linke, sagte, es gebe "keine Möglichkeiten, diese Risiken auszuschließen".

 

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