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Erschienen in der Frankenpost am 29.06.2009 
 

 

Die Zahlen stimmen zufrieden

 
Hof - Am Freitag hat Kämmereileiter Peter Fischer dem Hofer Stadtrat eine umfangreiche Rechnung erläutert. Auf elf Seiten haben seine Mitarbeiter und er für die Stadträte die Jahresrechnung 2008 aufbereitet - ein Zahlenwerk, das für verhaltene Freude quer durch die Fraktionen sorgte. "2008 war ein sehr gutes Jahr", leitete Fischer seine Erläuterungen ein. Unter anderem haben hohe Umsatzsteuereinnahmen (plus 1,62 Millionen Euro), höhere Schlüsselzuweisungen (plus 8,68 Millionen Euro), mehr sonstige Zuweisungen (plus 1,08 Millionen Euro) und eine geringere Bezirksumlage (minus 3,02 Millionen Euro) dazu geführt, das die Stadt beinahe die doppelte Summe vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt zuführen konnte als vorgeschrieben - und zwar
8,28 Millionen Euro. Das sind zudem 863 516,52 Euro mehr, als die Kämmerer ursprünglich angesetzt hatten. Und auch, wenn der Schuldenstand der Stadt im Jahr 2008 um beinahe fünf Millionen angewachsen ist, hat die Kämmerei die Kassenkredite um ganze 15 Millionen verringert.

"Wir haben die guten Jahre für Um- und Ausbauten genutzt", kommentierte Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner die Vorlage. Die Wolken am Haushalts-Horizont jedoch werden wohl nicht heller, waren sich die Räte einig. "Auch, wenn es Mitte vergangenen Jahres nicht so ausgesehen hatte - 2008 hat sich zum Vorzeige-Jahr entwickelt", sagte CSU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Fleischer. "Die Bezirksumlage stand bei einem fast historischen Tief und wir hatten kaum Fehlbeträge. Doch solche Jahre werden wir erst einmal nicht mehr haben."

Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Jürgen Adelt zeigte sich zufrieden mit der Rechnung. Er monierte jedoch die Unberechenbarkeit des kommunalen Haushaltswesens an sich: "Noch im Oktober war keinesfalls sicher, ob wir auf eine 'Schwarze 0' kommen." Durch die Unsicherheiten, die der Finanzausgleich des Freistaats mit sich bringe (2008 bekam die Stadt 2,62 Millionen Euro Zuweisungen vom Land) fehle der Stadt eine planbare, solide Finanzbasis. Adelt: "Wenn ein Privatmann auf dieser Basis einen Hausbau oder einen Autokauf planen müsste, er würde verrückt werden!"

Joachim Dumann, FAB, stimmte Adelt zu. "Aber da sind wir hilflos. Wir sollten froh über diese Rechnung sein." Nachdem der Stadtrat das Zahlenwerk zur Kenntnis genommen hat, wird sich nun der Rechnungsprüfungs-Ausschuss damit befassen. cp

Die aktuellen Zahlen
 

Hier einige Eckdaten der Jahresrechnung 2008:

Einnahmen Verwaltungshaushalt: 129,87 Millionen Euro

Ausgaben Verwaltungshaushalt: 133,03 Millionen Euro

Fehlbetrag Verwaltungshaushalt: 3,15 Millionen Euro

Einnahmen Vermögenshaushalt: 36,80 Millionen Euro

Ausgaben Vermögenshaushalt: 34,55 Millionen Euro

Überschuss Vermögenshaushalt: 2,25 Millionen Euro

Zuführung Verwaltungs- an Vermögenshaushalt: 8,28 Millionen Euro

Allgemeine Rücklage: 328 862 Euro (der gesetzliche Mindestbestand läge bei 1,20 Millionen Euro)

Schulden der Stadt Hof: 116,03 Millionen Euro (2007: 111,45 Millionen Euro)

Kassenkreditstand: 2,57 Millionen Euro (2007: 17,21 Millionen Euro)
 

 

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