Von Kerstin Dolde
Hof - Ein
Jahr schon steht Wolfgang Fleischer der CSU-Stadtratsfraktion vor.
Ein Jahr, das der Hofer als "interessantes" bezeichnet. "Es macht
Spaß, mit der Fraktion zu arbeiten", zieht er eine erste Bilanz und
fügt an: "Wir finden bei sehr guten Diskussionen am Ende auch immer
ein Ergebnis."
Zwei große Projekte sind es, die die Diskussion der vergangenen
Wochen und Monate bestimmt haben - und die auch die Zukunft seiner
Kommunalpolitik bestimmen sollen. Der Untreusee und der Hofer Himmel
sind die beiden bestimmenden Themenkomplexe, bei denen sich die
CSU-Fraktion besonders engagieren will. Fleischer nennt den
Untreusee und den Hofer Himmel.
Was letzteres betrifft, da ist Fleischers Position völlig klar.
Und damit die der CSU. "Wir haben uns einen Blickfang mit
Signalwirkung für andere Straßen gewünscht. Als ich das Konzept vom
'Hofer Himmel' gesehen habe, war ich sofort begeistert", sprudelt es
aus dem CSU-Chef heraus. "Die Planungen sind einfach klasse."
Natürlich, so schränkt er ein, müssten die Finanzen mit ins
Kalkül gezogen werden. "Das wird mit Sicherheit eine schwierige
Geschichte", schickt Fleischer voraus. Schulprojekte und
Hallen-Neubauten werden die städtischen Finanzen auf Jahre belasten.
Und dennoch: "Wir werden für den 'Hofer Himmel' kämpfen!"
Alles müsse aus seiner Sicht und aus der der Fraktion
darangesetzt werden, den Bestand in der Innenstadt zu erhalten und
neue Geschäfte hierherzuziehen. "Wir müssen uns im Klaren sein: So,
wie sich die Altstadt heute präsentiert, wird man keine
interessanten Unternehmen bewegen, nach Hof zu gehen."
Dabei ist die Stadt Hof, führt Fleischer aus, das zweitgrößte
Flächendenkmal für Biedermeier und die Gründerzeit. "Als ich das zum
ersten Mal gehört habe, hat mir das schon zu denken gegeben. Ich
habe mich gefragt, wie können wir die Blickbeziehungen herstellen."
Der erste Schritt sei getan: In wenigen Wochen sind die Busse aus
der Altstadt verschwunden. Dann sei die Innenstadt schon ein erstes
Stück weit aufgewertet.
"Das Pflaster", betont Wolfgang Fleischer mit Nachdruck, "das
Pflaster muss saniert werden." Auch ohne "Stöcklaschuh" bleibe man
hier hängen, schon mit Kinderwägen werde die Durchfahrt zum
Hindernislauf. "Da muss man doch die Überlegung anstrengen: Macht
man ein Flickwerk oder macht man's gescheit? Die Stadt muss doch so
toll werden, dass sie zum Flanieren einlädt." Werde alles einmal
ordentlich sein, dann würde auch sonntags die Stadt mit ihren Cafés
sicherlich ein Anziehungspunkt werden. "Dann machen die auch auf."
Tiefbauarbeiten unumgänglich
Wer heute die Baukosten von 10 Millionen Euro kritisiere, müsse
wissen, dass der größte Brocken für Tiefbauarbeiten in der Altstadt
verbaut werden müsse. "Diese Kosten haben wir auch ohne den Himmel."
Wolfgang Fleischer ist sich sicher: "Wesentlich ist jetzt, die
Planungen voranzutreiben, damit wir möglichen Investoren etwas
vorzeigen können. Die müssen etwas Greifbares haben." Und deshalb
sei es wichtig, am Sonnenplatz oder am Oberen Torplatz zu starten.
"Ich nenne diese beiden Teilstücke die Himmelskörper."
Der Beschluss sollte seiner Meinung nach noch vor der Sommerpause
fallen. "Wir müssen den 'Hofer Himmel' auf den Weg bringen - damit
wir unsere Stadt als die Einkaufsstadt zwischen Nürnberg und Leipzig
erhalten."
Zielorientierte Kommunikation ist es, die sich der
CSU-Fraktionsvorsitzende auf die Fahnen geschrieben hat.
Kontakte hält er zudem mit den Ortsverbänden. Der
ehrliche Austausch ist ihm wichtig.
"Ja, wir haben in diesem Jahr einiges geschafft, haben die
Freiheitshallen-Sanierung mit auf den Weg gebracht und als CSU eine
gute Arbeit geleistet", lautet deshalb Fleischers Jahresbilanz. "Im
kommenden Jahr dürfen wir nicht nachlassen."
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