Hof -
Die Weichen für das neue Nahverkehrskonzept in der Stadt Hof
sind schon seit Februar gestellt. Jetzt hat der Stadtrat einstimmig
zugestimmt, die Verlängerung der Konzession für den ÖPNV bei der
Regierung in Bayreuth zu beantragen. Noch bis Ende 2011 läuft der
Auftrag für die Hof-Bus GmbH, den Nahverkehr in der Stadt
abzuwickeln. Mit der Entscheidung im Stadtrat beantragt die Stadt
nun eine Verlängerung um weitere acht Jahre.
Voraussetzung für eine Verlängerung ist jedoch, dass das neue
ÖPNV-Konzept vor dem 3. Dezember 2009 in Betrieb geht - der geplante
Fahrplanwechsel soll daher am 30. November über die Bühne gehen,
sagte Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner am Freitag im Stadtrat.
Zu den größten Unterschieden zum bisherigen Fahrplan gehören die
reduzierten Taktzeiten und die Anruflinienbusse auf manchen Strecken
an den Wochenenden. Letztere arbeiten nach telefonischer
Voranmeldung - drei Busse wird Hof-Bus dafür einsetzen.
Die Firma Gevas, die von der Stadt mit der Erarbeitung des
ÖPNV-Konzepts beauftragt worden war, hat dafür Gesamtkosten von
jährlich etwa 81000 Euro errechnet. Denen gegenüber stehen
geschätzte Einnahmen von 11000 Euro. Aufgrund dieses großen Defizits
hat der Gutachter der Firma Gevas vorgeschlagen, die
Anruflinienbusse zunächst ein Jahr lang zur Probe fahren zu lassen -
was der Stadtrat mit seinem Beschluss mit abnickte.
Dieter Puschert, CSU, nannte den Beschluss einen wichtigen
Schritt zur Umsetzung des neuen Verkehrskonzepts. "Eine
Konzessionsverlängerung bedeutet einerseits für uns notwendige
Planungssicherheit, andererseits ist dies eine gute Nachricht für
alle Beschäftigten der Hof-Bus GmbH."
Günter Merkel, SPD, zeigte sich erfreut darüber, dass "der
Vorgang ins Rollen kommt". Er verwies jedoch auf einige Dinge, die
noch zu klären seien: beispielsweise die Zusteigemöglichkeiten am
Hauptbahnhof.
Runhild Laubmann, FAB, betonte die Notwendigkeit einer "aktiven,
öffentlichen Bürgerbeteiligung". Ihr Vorschlag, zum Fahrplanwechsel
alle Bürger einen Tag kostenlos mitfahren zu lassen, damit sie sich
orientieren könnten, rief jedoch bei Stadtwerke-Chef Claus Müller im
Zuhörerraum ein Stirnrunzeln hervor. cp |