Aktuelles
Erschienen in der Frankenpost am 02.06.2009 

1900 der 4540 Meter langen Strecke um den Flughafen sind nicht asphaltiert - und so soll es auch bleiben, entschied der Stadtrat gegen die Stimmen der SPD. Foto: E.S

Weg um Flughafen bleibt frei von Skatern

 
Hof - Der Fuß- und Radweg rund um den Flughafen Hof-Plauen bekommt keine durchgängige Asphaltdecke. Das hat am Freitag der Stadtrat mehrheitlich beschlossen - und hat damit einen Antrag der SPD-Stadtratsfraktion abgelehnt, die den Weg zur Inline-skating-Strecke ausbauen wollte.

Der Fachbereich Bauen und Betrieb hatte den Antrag geprüft und die Umsetzung als teuer, aufwendig und problematisch eingestuft. Insgesamt ist der Weg 4540 Meter lang, etwa 1900 davon sind nicht asphaltiert. Da die Strecke nicht nur von Ausflüglern, sondern vor allem auch von schwerem Gerät für Land- und Forstwirtschaft genutzt wird, müsste ein Ausbau die entsprechenden Dimensionierungen besitzen, erklärte Jürgen Ultsch vom Stadtbauamt. 3,5 Meter breit müsste ein Weg laut Ultsch sein, er bräuchte eine feinkörnige Asphaltschicht für die Skater und vor allem einen soliden Unterbau. "Eine zehn Zentimeter dicke Trag-Deckschicht reicht da nicht", sagte Ultsch. "Die hält uns vielleicht sieben oder acht Jahre."

Zudem entstünden an der Nord-West-Seite Gefahrenquellen, wenn Inlineskater den steilen Weg hinunterfahren und ihnen landwirtschaftliches Gerät entgegenkäme, sagte Ultsch.

Auf 290 000 Euro bezifferte er die Kosten für den Ausbau - womit das Thema sofort vom Tisch war. "Die Kostenseite verbietet, sich dieser Investition zu nähern", sagte Angela Bier, CSU. Dennoch wäre eine Skating-Strecke eine Bereicherung für die Stadt Hof - so regte sie an, Alternativstrecken zu prüfen.

Florian Strößner, SPD, widersprach den Argumenten der Verwaltung: "Wir wollten keineswegs eine Luxus-Inlinerstrecke, sondern eine für Hofer Finanzverhältnisse machbare Lösung", sagte er. Nach Absprache mit Skating-Experten sei er der Ansicht, eine normale Asphaltdecke reiche aus, und die wäre mit weitaus weniger Mitteln zu realisieren. Die angeblichen Gefahren für Skater, die von den landwirtschaftlichen Gefährten ausgehen, bezeichnete er als "fadenscheiniges Argument".

Gudrun Bruns, FAB, nannte die Finanzen als Grund gegen den Ausbau: "Uns sitzt sowieso schon der Rechnungshof im Nacken." Thomas Etzel, Die Linke, fragte an, ob man nicht gleich die Landebahn als Skating-Strecke ausweisen könne, wenn keine Flugzeuge fliegen - die Antwort der Verwaltungs-Vertreter bestand aus einem Lächeln. Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner schloss die Debatte: "Beim Zustand mancher Hofer Straßen wäre es schwer, den Bürgern die Asphaltierung einer solchen Strecke zu erklären." Mit den Gegenstimmen der SPD-Fraktionsmitglieder wurde der Antrag abgelehnt. Christoph Plass

 

zurück zur Übersicht