Hof -
Der Fuß- und Radweg rund um den Flughafen Hof-Plauen bekommt
keine durchgängige Asphaltdecke. Das hat am Freitag der Stadtrat
mehrheitlich beschlossen - und hat damit einen Antrag der
SPD-Stadtratsfraktion abgelehnt, die den Weg zur
Inline-skating-Strecke ausbauen wollte.
Der Fachbereich Bauen und Betrieb hatte den Antrag geprüft und
die Umsetzung als teuer, aufwendig und problematisch eingestuft.
Insgesamt ist der Weg 4540 Meter lang, etwa 1900 davon sind nicht
asphaltiert. Da die Strecke nicht nur von Ausflüglern, sondern vor
allem auch von schwerem Gerät für Land- und Forstwirtschaft genutzt
wird, müsste ein Ausbau die entsprechenden Dimensionierungen
besitzen, erklärte Jürgen Ultsch vom Stadtbauamt. 3,5 Meter breit
müsste ein Weg laut Ultsch sein, er bräuchte eine feinkörnige
Asphaltschicht für die Skater und vor allem einen soliden Unterbau.
"Eine zehn Zentimeter dicke Trag-Deckschicht reicht da nicht", sagte
Ultsch. "Die hält uns vielleicht sieben oder acht Jahre."
Zudem entstünden an der Nord-West-Seite Gefahrenquellen, wenn
Inlineskater den steilen Weg hinunterfahren und ihnen
landwirtschaftliches Gerät entgegenkäme, sagte Ultsch.
Auf 290 000 Euro bezifferte er die Kosten für den Ausbau - womit
das Thema sofort vom Tisch war. "Die Kostenseite verbietet, sich
dieser Investition zu nähern", sagte Angela Bier, CSU. Dennoch wäre
eine Skating-Strecke eine Bereicherung für die Stadt Hof - so regte
sie an, Alternativstrecken zu prüfen.
Florian Strößner, SPD, widersprach den Argumenten der Verwaltung:
"Wir wollten keineswegs eine Luxus-Inlinerstrecke, sondern eine für
Hofer Finanzverhältnisse machbare Lösung", sagte er. Nach Absprache
mit Skating-Experten sei er der Ansicht, eine normale Asphaltdecke
reiche aus, und die wäre mit weitaus weniger Mitteln zu realisieren.
Die angeblichen Gefahren für Skater, die von den
landwirtschaftlichen Gefährten ausgehen, bezeichnete er als
"fadenscheiniges Argument".
Gudrun Bruns, FAB, nannte die Finanzen als Grund gegen den
Ausbau: "Uns sitzt sowieso schon der Rechnungshof im Nacken." Thomas
Etzel, Die Linke, fragte an, ob man nicht gleich die Landebahn als
Skating-Strecke ausweisen könne, wenn keine Flugzeuge fliegen - die
Antwort der Verwaltungs-Vertreter bestand aus einem Lächeln.
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner schloss die Debatte: "Beim
Zustand mancher Hofer Straßen wäre es schwer, den Bürgern die
Asphaltierung einer solchen Strecke zu erklären." Mit den
Gegenstimmen der SPD-Fraktionsmitglieder wurde der Antrag abgelehnt.
Christoph Plass |