Hof -
Wer ab November kurz in der Hofer Poststraße parken möchte,
der kann dann die schon lange diskutierte "Brötchentaste" betätigen,
um sein Auto eine Viertelstunde lang kostenlos abzustellen: Der
Hofer Stadtrat hat am Freitag eine Änderung der Parkgebührenordnung
beschlossen. Damit ist unter anderem der Weg frei für die Einführung
jener "Brötchentaste". Mit ihr will die Stadt den Parkautomaten in
der Poststraße in Hof bestücken. Dort nämlich werden, auf der Seite
des Postgebäudes, zehn zusätzliche Parkplätze entstehen - als
Ausgleich für die Parkmöglichkeiten, die durch den Bau der Busspur
in der oberen Marienstraße wegfallen werden.
Die Höchstparkdauer auf diesen Plätzen soll
eine Stunde betragen, die kostenlose halbe Stunde könne jedoch nicht
angerechnet werden, erklärte Klaus Baumann vom Fachbereich Bauen.
"Man muss sich vorher entscheiden: Entweder kurz und kostenlos
parken, oder länger und kostenpflichtig."
Mit den Gegenstimmen von Margit Doll, Die
Grünen, und Thomas Etzel, Die Linke, hat der Stadtrat am Freitag die
Änderung der Verordnung beschlossen. Auf ungeteilte Zustimmung ist
die Einführung der Brötchentaste jedoch nicht gestoßen: Vor allem
den Ort, die Poststraße, kritisierten einige von ihnen. "Man muss
schon gut zu Fuß sein, um in der Viertelstunde Erledigungen zu
machen", sagt Dr. Jürgen Adelt, Fraktionsvorsitzender der SPD. Auch
Gudrun Bruns, FAB, hielt die Poststraße für "wenig geeignet". Thomas
Etzel, Die Linke, nannte die Positionierung dort "vollkommen
sinnentleert". Einzig Matthias Mergner lobte für die CSU den guten
"Ausgleich für die fehlenden Haltemöglichkeiten in der
Marienstraße".
Einjähriger Versuch
Der Stadt entstünden durch die Programmierung
der Brötchentaste keine nennenswerten Kosten, sagte Jürgen Ultsch
vom Stadtbauamt. Die Installation in der Poststraße sei ein Versuch,
der zunächst ein Jahr lang laufen solle. Mit Stichtag 1. Januar 2011
wolle man die Erfahrungen präsentieren und gegebenenfalls
entscheiden, ob und wo die Stadt weitere solche Parkmodelle
ausweisen könnte.
Mit der Änderung der Parkverordnung passt die
Stadt auch die Gebühren im Umkreis der Dreifachturnhalle am
Sigmundsgraben an - und zwar sehr zur Freude der Nutzer. Parkzeiten
bis zu fünf Stunden kosten ab demnächst noch 50 Cent, wer sein Auto
länger abstellen möchte, zahlt einen Euro. cp |