Von Christoph Plass
Hof - Der
Verkehr in der Ossecker Straße sei gar nicht so schlimm - sagt die
Stadtverwaltung. Die Verkehrsbelastung bewege sich, wie bereits
gestern gemeldet, "im unteren Bereich vergleichbarer Straßen".
Offensichtlich sei aber auch, dass "ein Bedarf für den Restausbau
vorhanden war, der Ausbau damit gerechtfertigt ist und die
Entscheidung zum Ausbau richtig war". So heißt es in der
Sitzungsvorlage, die Stadtdirektor Franz Pischel am Dienstag dem
Bauausschuss des Hofer Stadtrats vorgelegt hatte. Diesem Fazit
vorausgegangen waren, wie berichtet, die Zahlen aus der jüngsten
städtischen Verkehrszählung. Was folgte, war eine kurze Diskussion,
ob und wie die Stadt die Situation an der Ausfallstraße entschärfen
könnte oder sollte.
Zunächst noch einmal zu den Ergebnissen der Zählung vom Dienstag,
21. April: Im Vergleich zum vergangenen Oktober sei die Pkw-Dichte
um zehn Prozent auf 3296 gestiegen, die Lkw-Anzahl habe sich auf 187
verdoppelt und die der Krafträder habe um 35 Prozent auf 109
zugenommen, erklärte Pischel. Das entspricht einer Gesamtzunahme von
13 Prozent. Hochgerechnet auf 24 Stunden verkehren täglich 4460
Fahrzeuge in der Ossecker Straße, gut fünf Prozent davon sind Lkw.
Mit Ergebnissen der letzten großen Verkehrszählung aus dem
vergangenen Jahr konnte Pischel nicht aufwarten, da der
Hochrechnungsfaktor der Vier-Stunden-Zählung noch nicht bestimmt
sei. So gaben die Vertreter der Fraktionen ihre Stellungnahmen zu
den nun ermittelten Ergebnissen ab.
Wolfgang Fleischer, CSU, fragte, ob die Verwaltung mit den
Betrieben in der Nähe gesprochen habe - "um im Gespräch zu
erreichen, dass diese die Ossecker Straße nicht weiter nutzen".
Diesen Weg nannte Rainer Kellner, SPD, "ideal" - wenn auch wenig
realistisch. Als größtes Problem nannte er die Schlaglöcher in der
Straße. "Die Lärmbelästigung durch die Lkw, die ungeladen über die
Schlaglöcher poltern, ist die schlimmste Geschichte." Jene
Unebenheiten - bei denen es sich laut seinem SPD-Kollegen Reinhard
Meringer auch um die Gaszuleitungen handelt, die quer zur Straße
verlaufen - anzugehen, sei dringendste Aufgabe der Stadt.
Das rief Gudrun Bruns, FAB, auf den Plan. "Das Verkehrsaufkommen
ist nicht höher zu bewerten als in manch anderen Straßenzügen",
sagte sie. Auch die Jahnstraße sei übersät mit Schlaglöchern.
Reinhard Meringer, SPD, stimmte dem zu, und nannte noch ein anderes
Beispiel: Leimitz. "Da fahren jeden Tag mehr als 4500 Autos durch
und es gibt nicht einmal Gehwege."
Joachim Dumann, FAB, wollte wissen, ob die Verwaltung die
Zählungen und Berichte der Anwohner geprüft habe, die von wesentlich
höherem Lkw-Verkehr sprachen. "Das heute ist eine bloße Bekanntgabe
unserer Zählungsergebnisse", sagte Franz Pischel dazu. "Vorwürfe aus
der Zeitung an die Stadtverwaltung kommentiere ich nicht.
Irgendwelchen Behauptungen sind wir nicht nachgegangen."
Zum Schluss stand noch die Frage im Raum, ob die Stadt die 187
gezählten Lkw auch räumlich zuordnen kann - ob sie vorwiegend Hofer
Firmen anfahren oder nicht. Zahlen gebe es dazu nicht, doch Jürgen
Ultsch vom Stadtbauamt erklärte: "Wir haben die Zähler beauftragt,
auch auf die Kennzeichen zu achten." Das Ergebnis gehe mit den
Beobachtungen der Polizei einher: "Hier findet kein
Durchgangsverkehr statt." Die Stadt, so sagte Pischel, werde "die
Entwicklung des Verkehrsaufkommens beobachten und in einem Jahr
erneut eine Verkehrszählung durchführen".
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