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Erschienen in der Frankenpost am 28.05.2009 

Hier rollt der Nachmittagsverkehr durch die Ossecker Straße: Einer Hochrechnung zufolge befahren 4460 Fahrzeuge in 24 Stunden die Ausfallstraße. Foto: Sammer

 
Ossecker Straße ist für Stadt nur ein Problem von vielen

 
Von Christoph Plass

Hof - Der Verkehr in der Ossecker Straße sei gar nicht so schlimm - sagt die Stadtverwaltung. Die Verkehrsbelastung bewege sich, wie bereits gestern gemeldet, "im unteren Bereich vergleichbarer Straßen". Offensichtlich sei aber auch, dass "ein Bedarf für den Restausbau vorhanden war, der Ausbau damit gerechtfertigt ist und die Entscheidung zum Ausbau richtig war". So heißt es in der Sitzungsvorlage, die Stadtdirektor Franz Pischel am Dienstag dem Bauausschuss des Hofer Stadtrats vorgelegt hatte. Diesem Fazit vorausgegangen waren, wie berichtet, die Zahlen aus der jüngsten städtischen Verkehrszählung. Was folgte, war eine kurze Diskussion, ob und wie die Stadt die Situation an der Ausfallstraße entschärfen könnte oder sollte.

Zunächst noch einmal zu den Ergebnissen der Zählung vom Dienstag, 21. April: Im Vergleich zum vergangenen Oktober sei die Pkw-Dichte um zehn Prozent auf 3296 gestiegen, die Lkw-Anzahl habe sich auf 187 verdoppelt und die der Krafträder habe um 35 Prozent auf 109 zugenommen, erklärte Pischel. Das entspricht einer Gesamtzunahme von 13 Prozent. Hochgerechnet auf 24 Stunden verkehren täglich 4460 Fahrzeuge in der Ossecker Straße, gut fünf Prozent davon sind Lkw.

Mit Ergebnissen der letzten großen Verkehrszählung aus dem vergangenen Jahr konnte Pischel nicht aufwarten, da der Hochrechnungsfaktor der Vier-Stunden-Zählung noch nicht bestimmt sei. So gaben die Vertreter der Fraktionen ihre Stellungnahmen zu den nun ermittelten Ergebnissen ab.

Wolfgang Fleischer, CSU, fragte, ob die Verwaltung mit den Betrieben in der Nähe gesprochen habe - "um im Gespräch zu erreichen, dass diese die Ossecker Straße nicht weiter nutzen".

Diesen Weg nannte Rainer Kellner, SPD, "ideal" - wenn auch wenig realistisch. Als größtes Problem nannte er die Schlaglöcher in der Straße. "Die Lärmbelästigung durch die Lkw, die ungeladen über die Schlaglöcher poltern, ist die schlimmste Geschichte." Jene Unebenheiten - bei denen es sich laut seinem SPD-Kollegen Reinhard Meringer auch um die Gaszuleitungen handelt, die quer zur Straße verlaufen - anzugehen, sei dringendste Aufgabe der Stadt.

Das rief Gudrun Bruns, FAB, auf den Plan. "Das Verkehrsaufkommen ist nicht höher zu bewerten als in manch anderen Straßenzügen", sagte sie. Auch die Jahnstraße sei übersät mit Schlaglöchern. Reinhard Meringer, SPD, stimmte dem zu, und nannte noch ein anderes Beispiel: Leimitz. "Da fahren jeden Tag mehr als 4500 Autos durch und es gibt nicht einmal Gehwege."

Joachim Dumann, FAB, wollte wissen, ob die Verwaltung die Zählungen und Berichte der Anwohner geprüft habe, die von wesentlich höherem Lkw-Verkehr sprachen. "Das heute ist eine bloße Bekanntgabe unserer Zählungsergebnisse", sagte Franz Pischel dazu. "Vorwürfe aus der Zeitung an die Stadtverwaltung kommentiere ich nicht. Irgendwelchen Behauptungen sind wir nicht nachgegangen."

Zum Schluss stand noch die Frage im Raum, ob die Stadt die 187 gezählten Lkw auch räumlich zuordnen kann - ob sie vorwiegend Hofer Firmen anfahren oder nicht. Zahlen gebe es dazu nicht, doch Jürgen Ultsch vom Stadtbauamt erklärte: "Wir haben die Zähler beauftragt, auch auf die Kennzeichen zu achten." Das Ergebnis gehe mit den Beobachtungen der Polizei einher: "Hier findet kein Durchgangsverkehr statt." Die Stadt, so sagte Pischel, werde "die Entwicklung des Verkehrsaufkommens beobachten und in einem Jahr erneut eine Verkehrszählung durchführen".

 

 

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