Hof –
Im Fall der von der Schließung bedrohten Hofer Fachpraxis für
Kinder- und Jugendpsychiatrie von Dr. Ildiko Czeiner appelliert Hofs
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner eindringlich an die
Kassenärztliche Vereinigung: „Es kann nicht sein, dass aufgrund
eines von der Ärzteschaft selbst entwickelten Honorarsystems für
niedergelassene Ärzte systematisch ein Notstand in der regionalen
fachärztlichen Versorgung auftritt. Es ist absolut unzumutbar, wenn
Kinder und Familien Wochen oder gar Monate auf eine Behandlung
warten müssen, weil wichtigen Facharztpraxen die wirtschaftliche
Grundlage entzogen wird.“ Hier seien die Aufsichtsgremien gefordert
und die Kassenärztliche Vereinigung angehalten, ihre derzeit gültige
Rahmensetzung zu überdenken.
Der OB weist zusätzlich darauf hin, dass den bayerischen Ärzten
gemäß des Honorarvolumens 2009 insgesamt 280 Millionen Euro mehr zur
Verfügung stünden als im vergangenen Jahr. Umso unverständlicher
sei, wenn es nun besonders in Räumen mit Fachärztemangel zu neuen
Verwerfungen komme und zum Beispiel die einzige Kinderpsychologin
schließen müsse. Allerdings müsse man der Fairness halber auch
darauf hinweisen, dass regionale Spielräume bei der Honorierung
durch den zuständigen Bewertungsausschuss auf Bundesebene zuletzt
stark eingeschränkt wurden. Es sei daher ebenso notwendig, wieder
mehr regionale Öffnungsklauseln in das System einzubringen, um eine
gerechtere Verteilung der Regelleistungen zu erreichen.
„Ich begrüße es, dass sich die örtlichen Bundestagsabgeordneten,
die ja Gesundheitsgesetzgeber sind, der Angelegenheit angenommen
haben“, erklärt Dr. Fichtner weiter. Auch wenn die Stadt selbst
wenig Einfluss habe, „eine ausreichende und qualifizierte Versorgung
mit Fachärzten ist für die Patienten unverzichtbar und darüber
hinaus ein wichtiger Standortfaktor!“ red |