Hof -
Der Hofer Stadtrat steht nahezu geschlossen hinter dem Erhalt
der Münch-Ferber-Villa. Gleichzeitig forderte Wolfgang Fleischer,
Vorsitzender der CSU-Fraktion, "schnellstmöglich" mit dem Projekt zu
beginnen. Der bauliche Zustand des Gebäudes sei sehr schlecht. Ein
Hinauszögern der Sanierung hätte vielleicht höhere Kosten zur Folge,
warnte er.
Fleischer betonte, das historische Gebäude sei
ein Stück Stadtgeschichte. Das habe der Denkmal-Werteplan kürzlich
nochmals bestätigt. Um den Eigenanteil aufzubringen, bleibe noch
ausreichend Zeit.
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner hatte
vorher erklärt, er habe "allergrößtes Interesse" daran, dass die
Finanzierung ohne Mittel der Stadt funktioniere. In die
Sitzungsvorlage seien nach der Vorberatung zusätzliche erklärende
Sätze eingearbeitet worden. Diese sollten "Ihnen die Zustimmung
erleichtern", sagte er an die Adresse der Räte.
Teil der "Kulturstadt"
"Für die Stadt muss es ein Null-Summen-Spiel
sein", sagte SPD-Fraktionschef Dr. Jürgen Adelt. Die
Sozialdemokraten pochen nach seinen Worten auf ein Nutzungskonzept
und auf die Gründung einer Fördergesellschaft. Nun gelte es, die
offenen Fragen zu klären.
Adelt bezeichnete Hof als "Kulturstadt". Im
Bereich Kultur müssten Theater, Symphoniker und Filmtage Priorität
genießen - auf diese drei Leuchttürme habe sich die Stadt seit
einigen Jahren konzentriert. Nun kämen mit der Museums-Erweiterung
und der Villa Europa zwei Projekte hinzu, die die Stadt nichts
kosten sollen.
Gudrun Bruns betonte für die FAB-Fraktion:
"Wir lehnen eine Finanzierung aus Mitteln des städtischen Haushalts
ab." Deshalb plädierte sie für weitere Verhandlungen mit Geldgebern
und die Gründung der Fördergesellschaft. Das private Engagement für
den Erhalt sei lobenswert, jedoch präge die Münch-Ferber-Villa - im
Gegensatz etwa zum Haus Theresienstein - nicht das Stadtbild von
Hof.
Nur eine Gegenstimme
Thomas Etzel (Die Linke) begründete
schließlich seine ablehnende Haltung. Grundsätzlich sei er nicht
gegen eine Sanierung. Wenn aber die notwendigen Mittel nicht
zusammenkämen, befürchte er eine Belastung des städtischen
Haushalts. "Ich sehe ein zu großes Risiko für die Stadt." J. F.
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