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Erschienen in der Frankenpost am 09.05.2009 

Eine weitere Stufe auf dem Weg zu einer sanierten Münch-Ferber-Villa ist bewältigt. Sobald ein überarbeitetes Nutzungskonzept vorliegt und die Fördergesellschaft existiert, geht es im Stadtrat um die Entscheidung für die Sanierung. Weitere Bilder und alle Informationen zum Erhalt der Münch-Ferber-Villa im Internet unter www.frankenpost.de/mfv. Foto: Hermann Kauper

Ein weiterer Schritt zur Villa Europa

 
Von Jan Fischer

Hof - Die Sanierung der Münch-Ferber-Villa ist nach einem Beschluss des Stadtrats am gestrigen Freitag wieder näher gerückt. Dem Beschlussvorschlag der Stadtverwaltung folgte das Gremium mit nur einer Gegenstimme von Thomas Etzel (Die Linke).

Zentraler Punkt für die Initiatoren der Aktion "Rettet die Münch-Ferber-Villa" und die Mitarbeiter im Rathaus: Sie können ihre engagierte Arbeit mit dem Ziel einer Sanierung und eines Umbaus zur "Villa Europa" fortsetzen. Der Verein KulturKreis Hof und die Verwaltung sollen das Nutzungskonzept für die Villa auf einen aktuellen Stand bringen. Gleichzeitig sollen die Gespräche mit möglichen Sponsoren des ehrgeizigen Vorhabens weitergehen. Der Stadtrat machte den Weg frei für die Gründung einer Fördergesellschaft. Sobald das Konzept für die öffentliche Nutzung des Gebäudes vorliegt und die Fördergesellschaft existiert, sollen die Räte über die Sanierung der Münch-Ferber-Villa entscheiden.

Ergänzungen in Sitzungsvorlage

In den nicht öffentlichen Beratungen im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats war es zu Diskussionen über den geplanten Beschlussvorschlag gekommen. Aus den Reihen der SPD und der FAB waren Forderungen laut geworden, einige Sätze zur Klarstellung zu ergänzen. Dem stimmten der Oberbürgermeister und die CSU-Fraktion zu. Wie OB Dr. Harald Fichtner betonte, sollen wichtige Beschlüsse des Stadtrats im Konsens fallen. Ein Streit würde dem bürgerschaftlichen Engagement nicht gerecht.

In dem Papier, das den Stadträten zu ihrer Sitzung vorlag, heißt es, dass sich das Konzept für die Villa Europa weitgehend selbst tragen soll. Hauptziel müsse es nach wie vor sein, dass weder die Eigenmittel für das Projekt noch die Betriebskosten das Stadtsäckel belasten.

Drei Jahre Zeit bleiben noch

Wie berichtet, kosten Umbau und Einrichtung voraussichtlich 3,5 Millionen Euro. Eine Untersuchung des Architekturbüros Brückner + Brückner aus Tirschenreuth bestätigte, dass diese Schätzung realistisch ist. Die Finanzierung ruht auf mehreren Säulen: EU-Mittel für die Städtebauförderung decken 1,08 Millionen Euro ab, aus dem Denkmalschutzfonds fließen 650 000 Euro, die Bayerische Landesstiftung trägt 450 000 Euro bei und die Oberfrankenstiftung 960 000 Euro. Ein Eigenanteil von 360 000 Euro verbleibt bei der Stadt, die den denkmalgeschützten einstigen Prachtbau erworben hat.

Die Stadt Hof, der KulturKreis und die Hofer Medien setzen sich nach Kräften dafür ein, diesen Eigenanteil aufzubringen. Rund 150 000 Euro sind durch die Aktion bereits zusammengekommen. Um 360 000 Euro zu erreichen, bleiben noch drei Jahre Zeit.

Die Fördergesellschaft, die vor der Gründung steht, soll das Geld für den Unterhalt bereitstellen. Hintergrund: Der ursprünglich geplante Mieter für das erste Stockwerk hat seine Zusage wegen der Finanzkrise zurückgezogen. Deshalb erschien das Ziel, den Unterhalt ohne Mittel aus dem Hofer Haushalt zu bestreiten, in Gefahr. Die Fördergesellschaft hat die Aufgabe, über Förder- und Mitgliedsbeiträge die späteren Betriebskosten aufzufangen.

Unabhängig vom Ringen um die Finanzen geben Experten des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege und des Sachgebiets Städtebauförderung bei der Regierung von Oberfranken der Stadt eine eindeutige Empfehlung: Die Sanierung sollte so bald wie möglich beginnen.

 

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