Hof -
War die Eröffnungsveranstaltung der Oberfrankenausstellung
CSU-Wahlkampf oder nicht? Über diese Frage ist in der Sitzung des
Haupt- und Finanzausschusses des Hofer Stadtrats am Montag eine
hitzige Diskussion entbrannt. Am Anfang jedoch stand ein anderes
Thema: Wie war Edmund Stoiber zur Schirmherrschaft der Ausstellung
gekommen? Karola Böhm, SPD, hatte Oberbürgermeister Dr. Harald
Fichtner darauf angesprochen - sie wollte wissen, ob er auch bei
Ministerpräsident Horst Seehofer angefragt hatte.
Das hat er, versicherte der OB, Seehofer hatte
schlichtweg keine Zeit. Dann wurde er laut im Kleinen Sitzungssaal:
Er kritisierte aufs Schärfste die öffentliche Kampagne der Hofer
Jusos, die Stoiber als Schirmherren in Frage gestellt hatte. "Dieser
Angriff ist politisches Flegeltum", schrie er in Richtung
SPD-Stadtrat und Juso-Vorsitzendem Florian Strößner. Und stellte,
auf nochmaliges Nachhaken von Karola Böhm, klar: "Die Auswahl des
Schirmherrs ist noch nie Sache des Stadtrats gewesen, sondern immer
die des Veranstalters und der Stadtverwaltung!"
Günter Merkel, SPD, nannte die
Eröffnungsveranstaltung mit Stoiber "reinen Wahlkampf" - eine
Vorlage, auf die sich Michael Krassa, CSU, stürzte: Einzelne
SPD-Mitglieder hätten sich während Stoibers Rede "unangebracht
verhalten", hätten bei Versprechern lautstark gelacht und sich
amüsiert.
Joachim Dumann, FAB, stellte sich in diesem
Fall auf die Seite der CSU: "Stoibers Rede war etwas Gutes für Hof.
Ich habe das nicht als Wahlkampf empfunden." Auch OB Fichtner
betonte die parteiliche Ausgewogenheit der Eröffnung. Schließlich
habe er auch gerne das Grußwort des Landrats mit in die
Veranstaltung eingebaut. "Diese Ausstellung ist kein Ort für
parteipolitischen Streit", sagte der OB. Er, Fichtner, hätte "auch
den Steinbrück eingeladen". cp |