Von Jan Fischer
Hof - Der
lange Kampf von Eltern und Lehrern für die Sanierung der
Münsterschule ist von Erfolg gekrönt: Für das 2,5-Millionen-Projekt
liegt seit gestern die Förderzusage vom Staat vor. 2,19 Millionen
Euro kommen aus dem Investitionspakt 2009, den die Bundesregierung
"zur energetischen Modernisierung der sozialen Infrastruktur"
aufgelegt hat. Dieses Zuschussprogramm richtet sich an Kommunen mit
angespannter Haushaltslage - ist also maßgeschneidert für die Stadt
Hof.
Die Maßnahme, die in diesem Jahr beginnen
soll, hat nahezu den Charakter einer Generalsanierung. Fassade, Dach
und Toiletten werden in Angriff genommen - und damit die
wesentlichen Schwachstellen, die häufig Anlass zu Kritik boten. Der
Eigenanteil der Stadt beträgt 312 500 Euro.
Da die Hofer Schulen darüber hinaus vom
Konjunkturpaket II kräftig profitieren, spricht Bürgermeister
Eberhard Siller von einem "Freudentag für die Schulstadt Hof". Er
erinnert an die bereits laufenden Sanierungsprojekte der Schule am
Longoliusplatz und der Hofecker Schule und den bevorstehenden Neubau
der Jahnturnhalle. Zusätzliche Vorhaben hätte die Stadt laut Siller
aus eigener Kraft nicht finanzieren können. Dank des
Konjunkturpakets und des Investitionspakts seien bald fast alle
Schulen in Hof "picobello".
Für acht Schulprojekte gibt es Finanzspritzen
- allesamt zum günstigen Fördersatz von 87,5 Prozent. Allein dieses
Bündel von Maßnahmen ist 5,35 Millionen Euro wert. Leer ausgegangen
sind allerdings - trotz zum Teil guter Platzierungen in der
Prioritätenliste des Stadtrats - das Jean-Paul-Gymnasium, die
Fachoberschule, die Angerschule, die Schule am Theresienstein, die
Berufsschule, die Wirtschaftsschule und die Neustädter Schule. Die
Turnhalle der Altstädter Schule erhielt hingegen - trotz Platz 25
auf der Antragsliste - den Zuschlag für Konjunkturmittel.
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner zeigt
sich in einer ersten Einschätzung zufrieden. Aus dem Konjunkturpaket
erhalte Hof die höchste Summe aller vier kreisfreien Städte in
Oberfranken. Unter anderem fließt Geld für die Erneuerung eines 1,4
Kilometer langen Teilstücks der Ernst-Reuter-Straße. Die Hofer
Hauptverbindungsachse erhält zwischen Jahnstraße und Hofecker Straße
- in beiden Fahrtrichtungen - eine neue Asphaltdecke. Möglich macht
es die "Lärmsanierung an Straßen in kommunaler Baulast".
Stadtdirektor Franz Pischel freut sich, dass damit die
Flickschusterei auf diesem Teilstück ein Ende habe. In den
vergangenen Jahren seien nur Abschnitte von rund 150 Metern
ausgebessert worden.
Nicht zum Zug kam dagegen die Nummer zwei der
Prioritätenliste, die energetische Sanierung des Festsaals der
Freiheitshalle. Auf Nachfrage zu den Auswirkungen auf das
Großprojekt Hallenbau erklärt Kämmereileiter Peter Fischer, nun
müsse er in Sachen Festsaal nochmals "durchrechnen".
Der städtische Eigenanteil - insgesamt gut
eine Million Euro - wird im Nachtrags-Haushalt auftauchen.
Vermutlich muss die Stadt dafür weitere Kredite aufnehmen.
Allerdings stehen für die Konjunkturprojekte zinsgünstige Darlehen
in Aussicht. |