
"Wir nageln die Altstadt nicht mit einer Komplettüberdachung
zu, sondern schaffen drei luftige Teildächer mit viel Freiflächen
dazwischen." Christiane Sander warb für die himmlischen Pläne des
Architekturbüros Schlaich, Bergermann und Partner.
Foto: Ernst Sammer
Von Harald Jäckel
Hof - Der "Hofer
Himmel" soll die auch überregional beliebte Einkaufs-Altstadt als
Flaniermeile mit einmaliger Anziehungskraft neu erstrahlen lassen.
Ihrem neuen Himmel sind die Hofer jetzt sehr nahe. Denn trotz aller
Gegenmeinungen hat Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner einen
positiven Stimmungswandel in der einst mehrheitlich ablehnenden
Bevölkerung ausgemacht. Und: Noch vor der kommunalpolitischen
Sommerpause wird der Stadtrat über den endgültigen Planungsbeschluss
entscheiden - mit einer vom OB erhofften breiten Mehrheit.
Breiten Raum nahmen deshalb die immer
konkreter werdenden Verwirklichungschancen des Impulsprojekts "Hofer
Himmel" bei einer Podiumsdiskussion am Freitag ein (wir berichteten
in einem Teil unserer Ausgabe).
Frankenpost-Chefredakteur
Johann Pirthauer und TVO-Redaktionsleiter Frank Ebert hakten bei OB
Fichtner, Stadtdirektor Franz Pischel und Christiane Sander vom
zuständigen Architekturbüro Schlaich, Bergermann und Partner
hartnäckig nach, wenn es um die Knackpunktthemen Gestaltung,
Verwirklichung und vor allem Finanzierung (siehe nebenstehenden
Artikel) ging.
Für Oberbürgermeister Harald Fichtner ist das
9,1-Millionen-Euro-Projekt "das Impulsprojekt für die kommenden
Jahre in der Innenstadt" schlechthin. Die jetzige "Himmel"-Lösung
bedeutet für Fichtner einen attraktiven Einklang der Erwartungen von
Gästen, Bürgern und der Geschäftswelt. In der Diskussion wurde
deutlich, dass die drei blütenkelchähnlich geformten filigranen
Dächer nur ein Teil des integrierten Gesamtkonzepts für die neue
Altstadt sind. Eine grundlegende Umgestaltung einschließlich der
kompletten Wege- und Bodensanierung soll nicht nur den täglichen
Einkaufsbummel attraktiver machen. Veranstaltungen von den Filmtagen
bis zum Stabhochspringen können künftig als noch intensiveres
Erlebnis präsentiert werden. Fichtner: "Durch den 'Hofer Himmel'
wird die Lebensqualität in Hof einen bislang nicht gekannten Schub
bekommen."
Das Markenzeichen "Hofer Himmel" soll die
Zentralität Hofs als attraktive Einkaufsstadt weiter stärken. Diese
ausstrahlende Einkaufsfunktion wurde ganz aktuell durch eine Studie
belegt: Im ersten Quartal 2009 liegt Hof in Sachen
Point-of-Sale-Umsatz bundesweit auf Platz 9. Ganz oben auf der
Tagesordnung wird der Gesamtplanungsauftrag für den "Hofer Himmel"
noch vor der Sitzungs-Sommerpause des Hofer Stadtrats stehen.
Fichtner: "Jetzt ist der entscheidende Zeitpunkt gekommen, von der
Vision in die Realisierungsphase zu gehen."
Stadtdirektor Franz Pischel ergänzte: "Im
Sommer muss klar sein, was wir planen wollen. Am besten wäre ein
Gesamtpaket, um später die geplanten Bauabschnitte fertig aus der
Schublade ziehen zu können."
Dass nicht alle Bürger und Betroffenen
himmelhoch jauchzend reagieren, machte Enrico Piazza deutlich. Der
Besitzer des Altstadthofs befürchtet bei der aktuell geplanten
Teilüberdachung "seines" Bereichs den Verlust des freien Blickes
unter anderem auf die Kirche, der gerade jetzt den Charme des
Platzes ausmache. OB Fichtner sicherte zu, die Bedenken des
Unternehmers zu berücksichtigen. |