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Erschienen in der Frankenpost am 04.05.2009 

Die Entscheidung über die luftige Teilüberdachung der Hofer Altstadt - im Bild eine realistische Computerkonstruktion des Architekturbüros - rückt immer näher.

Dem Himmel so nah
 

 

Entscheidungsphase | Der Stadtrat wird noch vor der Sommerpause über die konkrete Planung des zentralen Impulsprojektes "Hofer Himmel" abstimmen.
 


"Wir nageln die Altstadt nicht mit einer Komplettüberdachung zu, sondern schaffen drei luftige Teildächer mit viel Freiflächen dazwischen." Christiane Sander warb für die himmlischen Pläne des Architekturbüros Schlaich, Bergermann und Partner. Foto: Ernst Sammer

 

Von Harald Jäckel

Hof - Der "Hofer Himmel" soll die auch überregional beliebte Einkaufs-Altstadt als Flaniermeile mit einmaliger Anziehungskraft neu erstrahlen lassen. Ihrem neuen Himmel sind die Hofer jetzt sehr nahe. Denn trotz aller Gegenmeinungen hat Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner einen positiven Stimmungswandel in der einst mehrheitlich ablehnenden Bevölkerung ausgemacht. Und: Noch vor der kommunalpolitischen Sommerpause wird der Stadtrat über den endgültigen Planungsbeschluss entscheiden - mit einer vom OB erhofften breiten Mehrheit.

Breiten Raum nahmen deshalb die immer konkreter werdenden Verwirklichungschancen des Impulsprojekts "Hofer Himmel" bei einer Podiumsdiskussion am Freitag ein (wir berichteten in einem Teil unserer Ausgabe). Frankenpost-Chefredakteur Johann Pirthauer und TVO-Redaktionsleiter Frank Ebert hakten bei OB Fichtner, Stadtdirektor Franz Pischel und Christiane Sander vom zuständigen Architekturbüro Schlaich, Bergermann und Partner hartnäckig nach, wenn es um die Knackpunktthemen Gestaltung, Verwirklichung und vor allem Finanzierung (siehe nebenstehenden Artikel) ging.

Für Oberbürgermeister Harald Fichtner ist das 9,1-Millionen-Euro-Projekt "das Impulsprojekt für die kommenden Jahre in der Innenstadt" schlechthin. Die jetzige "Himmel"-Lösung bedeutet für Fichtner einen attraktiven Einklang der Erwartungen von Gästen, Bürgern und der Geschäftswelt. In der Diskussion wurde deutlich, dass die drei blütenkelchähnlich geformten filigranen Dächer nur ein Teil des integrierten Gesamtkonzepts für die neue Altstadt sind. Eine grundlegende Umgestaltung einschließlich der kompletten Wege- und Bodensanierung soll nicht nur den täglichen Einkaufsbummel attraktiver machen. Veranstaltungen von den Filmtagen bis zum Stabhochspringen können künftig als noch intensiveres Erlebnis präsentiert werden. Fichtner: "Durch den 'Hofer Himmel' wird die Lebensqualität in Hof einen bislang nicht gekannten Schub bekommen."

Das Markenzeichen "Hofer Himmel" soll die Zentralität Hofs als attraktive Einkaufsstadt weiter stärken. Diese ausstrahlende Einkaufsfunktion wurde ganz aktuell durch eine Studie belegt: Im ersten Quartal 2009 liegt Hof in Sachen Point-of-Sale-Umsatz bundesweit auf Platz 9. Ganz oben auf der Tagesordnung wird der Gesamtplanungsauftrag für den "Hofer Himmel" noch vor der Sitzungs-Sommerpause des Hofer Stadtrats stehen. Fichtner: "Jetzt ist der entscheidende Zeitpunkt gekommen, von der Vision in die Realisierungsphase zu gehen."

Stadtdirektor Franz Pischel ergänzte: "Im Sommer muss klar sein, was wir planen wollen. Am besten wäre ein Gesamtpaket, um später die geplanten Bauabschnitte fertig aus der Schublade ziehen zu können."

Dass nicht alle Bürger und Betroffenen himmelhoch jauchzend reagieren, machte Enrico Piazza deutlich. Der Besitzer des Altstadthofs befürchtet bei der aktuell geplanten Teilüberdachung "seines" Bereichs den Verlust des freien Blickes unter anderem auf die Kirche, der gerade jetzt den Charme des Platzes ausmache. OB Fichtner sicherte zu, die Bedenken des Unternehmers zu berücksichtigen.

 

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