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Erschienen in der Frankenpost am 30.04.2009 

Hallenchef Bernd Gemeinhardt (rechts) steht auf der Oberfrankenausstellung allen Besuchern zur Verfügung, die Fragen zur Freiheitshalle haben.

Die neue Halle findet viele neue Freunde

 
Von Harald Werder

Hof - "Genehmigt" - der ältere Mann hat eben das Modell der neuen Freiheitshalle abgenickt, nimmt seine Tragetüte wieder in die Hand und macht sich mit seiner Frau auf den Weg zum nächsten Stand der Oberfrankenausstellung. "Die Akzeptanz ist groß", sagt Bernd Gemeinhardt. Er ist der Chef der Halle, sein Job es ist, jedem, der es wissen will, die Pläne und das Modell für den neuen Bau zu erklären.

Entwurf fasziniert

Der Stand ist gut besucht, Fragen gibt es viele, Kritik kaum. "Meine Kollegen beim ,Hofer Himmel' haben es schwerer, da wird kontrovers diskutiert", sagt Gemeinhardt. Bei ihm ist das anders. "Ohne die neue Halle würde die Region ein großes Stück Lebensqualität verlieren", dieser Meinung ist der Tauperlitzer Manfred Opitz. Nicht nur, dass es ohne die Halle nicht gehe, auch den Entwurf findet er "faszinierend". Er kenne auch die anderen Modelle des Architekten-Wettbewerbes - das, das bis Herbst 2011 Wirklichkeit werden soll, sei tatsächlich das beste.

Für Gemeinhardt ist das ein typischer Besucher heute, wie er sagt. In Frage stellten die Halle nur sehr wenige, die meisten hätten technische Fragen. Was bleibt stehen? Was passiert jetzt genau mit dem Volksfest? Bekommt Hof wieder größere TV-Shows? Gemeinhardt ist gefordert. Viele seien beruhigt, dass der Festsaal weitgehend der alte bleibe, dass keiner aufs Volksfest verzichten muss und dass man sich schon vorher mit Veranstaltern und Produktionsfirmen ins Einvernehmen gesetzt habe. Allein mit dem Modell ist der Hallenchef nicht ganz zufrieden - "Das leuchtet zu arg, sieht ja fast aus wie die Allianz-Arena. So wird es natürlich nicht werden", betont er.

"Baut lieber eure Straßen neu, statt solche Faxen zu veranstalten", aus Rehau kommt dann doch eine kritische Stimme - aber Gemeinhardt ist vorbereitet: "Für wen sollen wir denn noch Straßen bauen, wenn wir die andere Infrastruktur wegbrechen lassen?" Das Thema ist damit vom Tisch.

Ein wenig Wehmut

Während Thomas Gottschalk aus dem Großbildschirm herausgrinst und die Stadt Hof damit an alte Zeiten der alten Halle erinnert, sieht sich eine Hoferin die Pläne genauer an. "Es sagt mir sehr zu", meint sie. So richtig zufrieden scheint sie aber nicht zu sein. Dass die jetzige Halle nahezu komplett umgebaut werden muss, das sehe sie ein, schade sei es aber dennoch. "Diese Halle erinnert mich daran, dass sie damals für meine Verwandten in der DDR übers Fernsehen die Verbindung nach Hof war", sagte sie. Auch die Bilder von Menschen, die während der Wende in der Halle untergebracht waren, seien mit dem Gebäude verflochten. "Aber es geht wohl nicht anders."

Exakt das - die Halle darf in ihrem aktuellen Zustand nicht weiter betrieben werden - gehört heute zu den immer wiederkehrenden Sätzen vom Bernd Gemeinhardt. Und Sätze wie "Die neue ist ja auch schöner als die alte" hört er dann besonders gerne.

 

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