Von Harald Werder
Hof -
"Genehmigt" - der ältere Mann hat eben das Modell der neuen
Freiheitshalle abgenickt, nimmt seine Tragetüte wieder in die Hand
und macht sich mit seiner Frau auf den Weg zum nächsten Stand der
Oberfrankenausstellung. "Die Akzeptanz ist groß", sagt Bernd
Gemeinhardt. Er ist der Chef der Halle, sein Job es ist, jedem, der
es wissen will, die Pläne und das Modell für den neuen Bau zu
erklären.
Entwurf fasziniert
Der Stand ist gut besucht, Fragen gibt es
viele, Kritik kaum. "Meine Kollegen beim ,Hofer Himmel' haben es
schwerer, da wird kontrovers diskutiert", sagt Gemeinhardt. Bei ihm
ist das anders. "Ohne die neue Halle würde die Region ein großes
Stück Lebensqualität verlieren", dieser Meinung ist der Tauperlitzer
Manfred Opitz. Nicht nur, dass es ohne die Halle nicht gehe, auch
den Entwurf findet er "faszinierend". Er kenne auch die anderen
Modelle des Architekten-Wettbewerbes - das, das bis Herbst 2011
Wirklichkeit werden soll, sei tatsächlich das beste.
Für Gemeinhardt ist das ein typischer Besucher
heute, wie er sagt. In Frage stellten die Halle nur sehr wenige, die
meisten hätten technische Fragen. Was bleibt stehen? Was passiert
jetzt genau mit dem Volksfest? Bekommt Hof wieder größere TV-Shows?
Gemeinhardt ist gefordert. Viele seien beruhigt, dass der Festsaal
weitgehend der alte bleibe, dass keiner aufs Volksfest verzichten
muss und dass man sich schon vorher mit Veranstaltern und
Produktionsfirmen ins Einvernehmen gesetzt habe. Allein mit dem
Modell ist der Hallenchef nicht ganz zufrieden - "Das leuchtet zu
arg, sieht ja fast aus wie die Allianz-Arena. So wird es natürlich
nicht werden", betont er.
"Baut lieber eure Straßen neu, statt solche
Faxen zu veranstalten", aus Rehau kommt dann doch eine kritische
Stimme - aber Gemeinhardt ist vorbereitet: "Für wen sollen wir denn
noch Straßen bauen, wenn wir die andere Infrastruktur wegbrechen
lassen?" Das Thema ist damit vom Tisch.
Ein wenig Wehmut
Während Thomas Gottschalk aus dem
Großbildschirm herausgrinst und die Stadt Hof damit an alte Zeiten
der alten Halle erinnert, sieht sich eine Hoferin die Pläne genauer
an. "Es sagt mir sehr zu", meint sie. So richtig zufrieden scheint
sie aber nicht zu sein. Dass die jetzige Halle nahezu komplett
umgebaut werden muss, das sehe sie ein, schade sei es aber dennoch.
"Diese Halle erinnert mich daran, dass sie damals für meine
Verwandten in der DDR übers Fernsehen die Verbindung nach Hof war",
sagte sie. Auch die Bilder von Menschen, die während der Wende in
der Halle untergebracht waren, seien mit dem Gebäude verflochten.
"Aber es geht wohl nicht anders."
Exakt das - die Halle darf in ihrem aktuellen
Zustand nicht weiter betrieben werden - gehört heute zu den immer
wiederkehrenden Sätzen vom Bernd Gemeinhardt. Und Sätze wie "Die
neue ist ja auch schöner als die alte" hört er dann besonders gerne.
|