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Erschienen in der Frankenpost am 29.04.2009 
 

Aufklärer in Sachen Hofer Himmel

 
Von Christoph Plass

Hof - Jetzt läuft die Überzeugungsarbeit. Über den "Hofer Himmel", wie das Projekt der Stadt Hof seit vergangener Woche offiziell heißt, haben die Bürger schon viel diskutiert und debattiert, lamentiert und spekuliert. Und das lange, bevor die Vision in Glas und Stahl ein konkretes Gesicht bekommen hatte. Seit die Stuttgarter Architekten am Freitag der gespannten Öffentlichkeit ihre Entwürfe vorgestellt haben (wir berichteten), kann sich jeder selbst von dem städtischen Vorhaben überzeugen. Der Messestand der Stadt auf der Oberfrankenausstellung ist einer der zentralsten und am besten besuchten der gesamten Schau.

Die Hofer haben in den vergangenen Monaten oft die Stadt aufgefordert, die Bevölkerung auf dem langen Weg der Innenstadt-Aufwertung zu informieren und mitzunehmen. Die Antwort darauf ist der Info-Stand in der Mitte der Freiheitshalle. Dort zeigen ausladende Stellwände Computer-Grafiken von den Segmenten des "Hofer Himmels". Dort laufen animierte Kamerafahrten durch die Wunsch-Altstadt, mitsamt dezent schattierten Menschen und wechselndem Lichteinfall. Dort zeigt ein Modell hinter Glas, wie dezent sich die gläsernen Skulpturen neben den großen Gebäuden ins Stadtbild einfügen sollen - und was sonst noch zu dem Zehn-Millionen-Projekt gehört.

"Am meisten interessiert die Leute die Reinigung der Flächen", sagt Mandy Röder von der Stadtverwaltung. Jeweils zu zweit halten sie und ihre Kolleginnen den Info-Stand besetzt. Und versuchen, auch die kniffligen Fragen zu beantworten. Zum Beispiel eben jene nach dem Saubermachen. "Das Glas wird vermutlich mit kleinen, nicht sichtbaren Punkten beschichtet, die den Schmutz anziehen", sagt Röder. Nur ein bis zwei Mal im Jahr müssten die Felder dann gereinigt werden.

Groß angelegte Umfrage

Das Hauptargument gegen das Projekt, das sich die städtischen Damen - und am Dienstagnachmittag beim Messestand auch Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner - anhören müssen, ist die finanzielle Situation der Stadt. "Wir erklären den Leuten dann, dass die Mittel zweckgebunden sind", sagt Mandy Röder. "Wenn wir sie nicht nehmen, holt sie sich jemand anders."

Insgesamt aber, so sagen die Damen am Dienstag, bekämen sie viel positives Feedback von den Besuchern. Dass die Busse ab Herbst die Altstadt umfahren müssen, komme durch die Bank gut an; dass die Konstruktion nicht als "Deckel" über der Stadt geplant ist, sorge zumindest meistens für Zustimmung unter den Besuchern; dass die modernen Glas-Skulpturen in Verbindung mit den alten Häuserfassaden für architektonische Spannung sorgen, gefalle ebenfalls dem Gros der Messe-Gäste.

Flankiert werden die Aufklärer der Stadtverwaltung von Studenten der Hochschule Hof. Mindestens zu zweit stehen sie am Messestand, unterm Arm einen Fragebogen zur Bewertung der Altstadt. Wie die Stadt noch attraktiver werden könnte, wollen die Studenten wissen, was sie heute von ihr halten und zu welchen Gelegenheiten sie in der Innenstadt unterwegs sind.

"Die meisten nennen das Wiederbeleben des E-Centers als wichtigsten Punkt", sagt Jasmin Hink. Insgesamt 45 Studenten befragen in dieser Woche die Messebesucher nach ihren Eindrücken, die Auswertung soll in die weiteren Planungen einfließen. Bis dahin informiert die Stadt weiter, wie der Plan vom "Hofer Himmel" aussieht.

Die Sicht auf die Marienkirche soll auch in Zukunft voll gewährleistet sein - das war einer der Parameter für die Architekten. Ihre Präsentation in der Freiheitshalle bietet An- und Aussichten von vielen Seiten und Standorten aus.

"Beim Verschönern muss die Stadt mit ihrem Schmuckkästchen anfangen", sagt Ute Mühlbauer von der Verwaltung. Zwischen Papp-Modell und TV-Präsentation erklärt sie den "Hofer Himmel". Foto: cp

 

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